Wie kann ich Honig ernten?

Als junger Imker bist du dir vielleicht noch unsicher, welche Arbeitsschritte, auf dem Weg von der Wabe ins Glas, notwendig sind.

Wenn du nicht genau weißt, was du tust, kann deine mühevolle Arbeit damit enden, dass du gärenden Honig im Eimer hast. Oder der Honig wird im Glas beim Kunden steinhart.

Deswegen findest du hier eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung für alle Tätigkeiten rund um die Honigernte.

Die folgenden Schritte sind vor allem als technische Anleitung zu verstehen.

Wir empfehlen dir trotzdem einen Honigkurs zu absolvieren, um alle Aspekte der Lebensmittelverarbeitung - insbesondere alle rechtlichen Vorgaben.

Denn du, als Imker, unterliegst u.a. der Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV).

Jetzt aber ran an das süße Gold...

Wie oft kann ich Honig ernten und schleudern?

Als Hobby-Imker kannst du 1-3x pro Jahr Honig ernten. Die Ausbeute hängt dabei stark vom Wetter und der Trachtsituation in der Umgebung ab.

In der Regel erfolgt die erste Ernte (Frühtracht) im Laufe des Monats Mai. Die letzte Ernte kannst du dann zum Ende der Sommer- und Waldtracht gegen Ende Juli / Anfang August einplanen.

Wann kann ich Honig ernten und schleudern?

Der ideale Zeitpunkt für die Honigernte ist am Ende einer Massentracht (z.B. Ende der Obst-, oder Rapsblüte).

Darüber hinaus, sollte möglichst eine kurze Schlechtwetterperiode vorausgegangen sein, so dass kein frischer, und somit nasser, Nektar von den Bienen eingetragen wurde.

Denn der Honig muss zur Ernte reif sein. Er muss also einen möglichst niedrigen Wassergehalt haben.

Schritt 1) Reifegrad des Honigs überprüfen

Der Wassergehalt ist das wichtigste Qualitätsmerkmal von Honig. Je weniger Wasser enthalten ist, desto besser.

Nach der deutschen Honigverordnung ist (mit wenigen Ausnahmen) nur ein Wassergehalt von bis zu 20% zulässig. Ziel sollte allerdings ein Wert von unter 18% sein.

Zudem darf Honig, der unter der Marke des Deutschen Imkerbundes vermarktet wird, maximal 18% Wassergehalt aufweisen.

Beachte hierbei, dass der Honig während des Schleuderns und Lagerns noch Wasser zieht.

Den Reifegrad des Honigs überprüfst du am besten als erstes bei einer dicken Randwabe der obersten Zarge.

Denn je höher und je weiter außen eine Wabe liegt, desto höher ist in der Regel der Wassergehalt. Zudem ist der Honig in dicken Waben meist nasser als in dünneren Waben.

Prüfe idealerweise insgesamt 3 Waben pro Honigzarge, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Variante a) Verdeckelungsgrad

Als Faustregel gilt, dass der Honig reif ist, sobald ⅔ der Wabenfläche auf einem Rähmchen verdeckelt ist. Das ist allerdings die ungenaueste Variante der Überprüfung.

Auch verdeckelter Honig kann noch zu feucht sein. Verwende diese Methode daher mehr als groben Anhaltspunkt.

Mache zusätzlich noch eine Spritzprobe oder messe den Wassergehalt am besten mit einem Refraktometer.

Variante b) Spritzprobe

  1. Ziehe ein Rähmchen und halte es waagerecht über die offene Beute
  2. Schlage mit der Faust kräftig auf den Rand des Rähmchens oder stoße es ruckartig nach unten

Spritzt etwas Honig aus den Wabenzellen auf die Beute, ist der Wassergehalt noch zu hoch. Hierbei reicht bereits ein einziger Tropfen als Indikator, dass der Honig noch nicht reif ist.

Variante c) Refraktometer

  1. Kalibriere das Refraktometer (siehe Gebrauchsanweisung des Herstellers)
  2. Gib mit einem Zahnstocher Honig aus der Wabe auf die Scheibe des Refraktometers
  3. Schließe die Prismaklappe
  4. Halte das Gerät gegen das Licht und lies den Wert für den Wassergehalt ab
  5. Reinige die Scheibe und die Prismaklappe

Was tun, wenn der Honig noch nicht reif ist?

Sollte der Honig noch zu nass sein, hänge die Waben wieder zurück ins Volk. Dann heißt es 1-2 Wochen warten. Danach kannst du nochmal den Reifegrad überprüfen.

Bei schnell kristallisierendem Honig, wie z.B. Raps, kann es allerdings sein, dass der Honig während dieser Zeit schon in den Waben kristallisiert.

Somit ist er nicht mehr schleuderfähig und kann nur noch als Winterfutter im Volk belassen werden.

Trotzdem sollte zu nasser Rapshonig nicht geerntet werden, weil dieser sonst bei der Lagerung vergärt und somit gänzlich verloren ist.

Schritt 2) Vorbereitung

Schleuderraum reinigen und vorbereiten

Du brauchst als Hobbyimker keinen dedizierten Schleuderraum. Du darfst den Honig in deiner Küche schleudern.

Trotzdem gilt es einige Hygiene-Aspekte zu beachten. Denke immer daran, dass du Lebensmittel verarbeitest.

Wichtig ist, dass du den Raum rechtzeitig vor dem Schleudern wischst.

Die dadurch entstehende Luftfeuchtigkeit sollte bis zum Schleudern der Waben wieder entwichen sein, damit der Honig nicht zu viel Wasser zieht.

Anforderungen an den Raum

  • Sauber
  • Gefliest
  • Trocken
  • Fließendes Wasser bzw. Waschgelegenheit verfügbar
  • Keine fremden Gerüche (da diese sonst vom Honig aufgenommen werden)
  • Frei von Bienen
  • Keine Haustiere im Raum
  • 23-25°C ist die ideale Raumtemperatur zum Schleudern

Benötigte Geräte reinigen und bereitstellen

  • Reinige den Bienenbesen
  • Reinige die Schleuder, das Entdeckelungsgeschirr, die Entdeckelungsgabel bzw. das -messer und das Doppelsieb
  • Reinige eine Leerzargen und stelle diese bereit
  • Bereite einen Beutenboden vor. Kleide ihn möglichst mit Alu- oder Plastikfolie aus, damit tropfender Honig aufgefangen wird.
  • Wenn möglich, lege einen zusätzlichen Innendeckel bereit
  • Nimm dir eine Bienenflucht zur Hand, wenn du diese verwenden willst
  • Stelle Lagergefäße für den geschleuderten Honig bereit

Benötigte Menge an Lagergefäßen bestimmen

Damit du deinen Honig nach der Ernte lagern kannst, musst du die nötige Menge an Lagergefäßen bereithalten.

Die folgenden Angaben helfen dir bei der Abschätzung der Honigmenge die du schleudern wirst.

Honiggewicht pro, beidseitig vollständig gefüllter, Wabe:

  • DNM: 2,1kg
  • Zander: 2,4kg
  • Dadant: 1,6kg

Stehen die Beuten in Reihenaufstellung?

Reihenaufstellung bedeutet, dass die Beuten Seite an Seite nebeneinander stehen - wie bei einem Reihenhaus.

In diesem Fall, stelle einen möglichst breiten Honigkübel bereit.

In den Kübel werden bei der Ernte die restlichen Honigbienen gekehrt, da du bei der Reihenaufstellung nur schwer an das Flugloch der bearbeiteten Beute herankommst.

Weitere Honigernte in diesem Jahr geplant?
Zusätzlich keine halbvolle Honigzarge verfügbar, die im Volk verbleiben soll?

Stelle, falls verfügbar, pro Volk eine Zarge bereit und fülle sie auf mit:

  • je 3 Rähmchen mit Mittelwänden an den Rändern
  • Rähmchen mit ausgebauten Waben in der Mitte

Die Zarge wird im nächsten Schritt unter die Bienenflucht gesetzt. Alternativ kann auch die oberste, halbvolle Honigzarge dafür verwendet werden.

Ist keines von beiden verfügbar, kann man allerdings notfalls auch ohne dem auskommen.

Schritt 3) Bienenflucht einsetzen (optional, aber empfohlen)

Führe diesen Schritt möglichst am Morgen oder frühen Vormittag durch, da die Bienenflucht 24h bzw. 48h aufgesetzt bleiben soll.

Denn die anschließende Honigernte muss auf jeden Fall in den Morgenstunden durchgeführt werden.

Wie funktioniert eine Bienenflucht?

Eine Bienenflucht ist eine Schleuse die die Bienen nur von oben nach unten durchqueren können. In die andere Richtung finden die Bienen die kleinen Eingänge nicht bzw. erst nach einigen Tagen.

Die Bienen wollen regelmäßig Kontakt zur Königin aufnehmen, was sie dazu veranlasst in die unteren Zargen zu krabbeln.

Anschließend können sie dann nicht mehr in den Honigraum zurück. Somit wird dieser nahezu bienenfrei.

Was ist der Vorteil einer Bienenflucht?

Beim Entnehmen der Honigwaben musst du kaum mehr Bienen abkehren, da diese bereits alle nach unten gewandert sind.

Somit kannst du die Honigernte deutlich entspannter durchführen, als wenn schon bald dutzende stechfreudige Bienen um dich herumschwirren.

Falls du ohne Absperrgitter arbeitest

Ohne Absperrgitter hat die Königin die Möglichkeit in den Honigraum zu gelangen und dort Eier zu legen.

Überprüfe daher, ob Brut im Honigraum zu finden ist. Bebrütete Waben dürfen nicht geschleudert werden.

Stelle zudem sicher, dass die Königin sich im Brutraum und nicht in den Honigräumen befindet.

Denn die Bienen wandern nur durch die Bienenflucht nach unten ab, wenn sich die Königin unterhalb der Flucht befindet.

Um diesen Arbeitsschritt zu vermeiden, empfiehlt es sich möglichst immer mit einem Absperrgitter zu arbeiten.

Zudem sollten die Honigwaben aus hygienischen Gründen immer unbebrütet sein. Auch das stellst du mit einem Absperrgitter sicher.

Nun geht es weiter zum nächsten Schritt:

Honigräume abnehmen

Nimm alle Honigräume einer Beute ab und stelle sie zur Seite. Als Unterlage eignet sich dabei der umgedrehte Blechdeckel.

Bitte aus hygienischen Gründen nicht direkt auf den Erdboden stellen.

Ist es die letzte Ernte des Jahres?

Ja - es ist die letzte Ernte

Damit die Bienen nach der Honigernte nicht hungern, solltest du am besten gleich etwas Futterteig geben.

Schon kurze Hungerphasen können eine deutlich negative Auswirkung auf die Entwicklung des Volkes haben.

Nimm hierzu ein 2,5kg Paket Futterteig und schneide ein 5cm x 5cm großes Loch hinein.

Das Paket legst du mit dem Loch nach oben in den Beutenboden.

Nein - es kann nochmal geerntet werden

Hast du auf der Beute eine halbvolle Honigraumzarge die noch nicht abgeerntet werden soll? Oder hast du in der Vorbereitung eine Zarge mit Waben und Mittelwänden bereitgestellt?

Dann setze diese Zarge jetzt auf den Brutraum (über das Absperrgitter). Diese Zarge sitzt damit unter der Bienenflucht die im nächsten Schritt aufgesetzt wird.

Das Volk hat somit genügend Platz und kann gleich wieder Honig einlagern.

Zwischenboden mit Bienenflucht aufsetzen

Setze den Zwischenboden mit der Bienenflucht auf die Beute. Der große (für Bienen einfach zu findende) Eingang muss dabei nach oben zeigen.

Honigräume wieder aufsetzen

Setze die Honigräume, die abgeerntet werden sollen, auf und verschließe die Beute.

24-48h warten

Im Frühjahr reichen 24h, damit fast alle Bienen aus den Honigräumen nach unten wandern. Im Spätsommer kann es auch schon einmal einen Tag länger dauern.

Lasse die Bienenflucht jedoch nicht länger als 48h aufgesetzt. Die Bienen lernen schnell und finden bald den Weg wieder zurück durch die Bienenflucht in den Honigraum.

Zudem würde der unverdeckelte Honig mit der Zeit wieder Wasser ziehen, wenn er nicht mehr von den Bienen getrocknet werden kann.

Schritt 4) Honigwaben entnehmen

Führe diesen Arbeitsschritt unbedingt am Morgen oder frühen Vormittag durch. Dann ist noch kein frischer und somit nasser Nektar oder Honigtau in die Waben eingetragen worden.

Zudem ist es wichtig Räuberei zu vermeiden. D.h. arbeite so zügig wie möglich und lasse keine Honigwaben offen stehen.

Benötigtes Material bereitstellen

Wie bereits in Schritt 1) vorbereitet, brauchst du:

  • Bienenbesen
  • Leerzarge mit ausgekleidetem Boden
  • Innendeckel
  • Honigkübel (bei Reihenaufstellung der Bienenvölker)

Volk öffnen

Nimm die Blechhaube und den Innendeckel von der Beute ab.

Setze dabei nur sehr sparsam Rauch ein - v.a. sollte dieser nicht direkt auf die Honigwaben gegeben werden. Der Honig zieht ansonsten den Rauchgeschmack an.

Honigwabe entnehmen

Entnehme zuerst eine Randwabe. Halte dabei das Rähmchen sorgfältig an den Ohren fest.

Sichtprüfung der Wabe

  • Keine Brut auf der Wabe?
  • Kein Schimmel auf der Wabe?
  • Keine Fremdkörper wie Metall- oder Holzsplitter in der Wabe?

Stehen die Völker in Einzel-/Doppel- oder Reihenaufstellung?

Vorgehensweise bei Einzel-/Doppelaufstellung

Bei Einzel- oder Doppelaufstellung kommst du in der Regel einfach an die Vorderseite der Beute ran.

Kehre die Bienen mit dem Besen von der Wabe vor das Flugloch.

Dort sind sie dann mit Einbetteln beschäftigt und halten gleichzeitig damit die Wächterbienen am Eingang in Schach. Somit kümmern diese sich weniger um dich als Imker.

Würdest du die Bienen oben in den Kasten einkehren, müsstest du sie mehrfach von den Waben kehren. Dann würden sie mit jedem Mal stechfreudiger werden.

Achte allerdings darauf, dass die vor das Flugloch gekehrten Bienen wieder in die Beute krabbeln können.

D.h. lehne, wenn nötig, ein Absperrgitter oder einen Innendeckel als Aufstiegshilfe an das Flugloch.

Vorgehensweise bei Reihenaufstellung

Bei Reihenaufstellung der Beuten kommst du in der Regel schlecht an die Vorderseite der Beute ran.

Kehre in diesem Fall die Bienen in den bereitgestellten Honigkübel. Die Bienen verbleiben dann größtenteils friedlich im Eimer.

Profi-Tipp: Besprühe den Rand des Eimers leicht mit Wasser. Dann überqueren die Bienen diesen nur sehr ungern.

Entnommene Wabe in die bereitgestellte Leerzarge geben

Setze die entnommene Wabe in die bereitgestellte Leerzarge. Verschließe im Anschluss die Leerzarge umgehend mit dem Innendeckel wieder bienendicht.

Offene Honigwaben können ansonsten Räuberei auslösen.

Entnehme auf diese Weise alle Honigwaben aus der Zarge.

Sobald du alle Honigwaben aus einer Zarge entnommen hast:

  1. Nimm die nun leere Zarge von der Beute und kehre die restlichen dort ansitzenden Bienen ab
  2. Setze diese Zarge auf den Turm mit den entnommenen Honigwaben und decke sie mit dem Innendeckel ab
  3. Im Anschluss entnimmst du die Waben der nächsten Zarge, prüfst diese und fegst sie bienenfrei

Hinweis: Vor allem wenn du nicht gleich die Bienen mit Futterteig unterstützt, ist es wichtig, dass etwas Honig als Reserve im Volk verbleibt.

Entweder in Form von Honigwaben oder als deutlicher Honigkranz auf den Brutwaben.

Sobald du alle Honigwaben aus einem kompletten Volk entnommen hast:

  1. Entferne den Zwischendeckel mit der Bienenflucht aus der Beute
  2. Falls du die Bienen in einen Eimer gekehrt hast, dann stoße sie jetzt oben in die Beute
  3. Verschließe die Beute

Hinweis: Vorsicht beim Transport im Auto. Dieses sollte ebenfalls innen sauber und geruchsfrei (kein Zigarettenrauch) sein.

Schritt 5) Honigwaben entdeckeln

Entdeckele und schleudere die entnommenen Honigwaben möglichst noch am selben Tag.

Ansonsten zieht der Honig Feuchtigkeit an. Zudem ist der Honig leichter zu schleudern wenn er noch warm ist.

  1. Lege eine Wabe auf das Entdeckelungsgeschirr
  2. Entferne das Deckelwachs mit der Entdeckelungsgabel oder dem Entdeckelungsmesser
  3. Gebe das Deckelwachs auf das Tropfblech, um den daran klebenden Honig in die darunter liegende Wanne laufen zu lassen
Entdeckelungsgabel

Wenn du mit einer hier abgebildeten Entdeckelungsgabel arbeitest, dann setze diese flach am oberen Ende der Wabe an.

Ziehe die Gabel nun gleichmäßig nach unten, um die Wabe schnell und sauber zu entdeckeln.

Entdeckelungsmesser

Ein Entdeckelungsmesser eignet sich vor allem für Dickwaben, weil hier das Messer auf das Holz des Rähmchen aufgelegt werden kann.

Erwärme das Messer vorher in heißem Wasser und trockne es anschließend ab. Alternativ kann ein elektrisch beheiztes Messer verwendet werden.

Schritt 6) Honig schleudern

Vorbereitung

  1. Achte auf saubere Kleidung und trage eine Kopfbedeckung
  2. Stelle einen Honigeimer unter den Ablasshahn an der Schleuder
  3. Setze das Doppelsieb auf den Honigeimer

Hinweis: Es dürfen während der Honigernte keine anderen Tätigkeiten in dem Raum durchgeführt werden (wie z.B. Kochen, Essen, Waschen).

Beachte auch die in Schritt 2) aufgeführten Hinweise zum Schleuderraum.

Schleudern mit einer Tangentialschleuder

Wer die Anschaffung einer eigenen Schleuder am Anfang scheut, kann bei befreundeten Imkern oder dem Imkerpaten schleudern.

Frage auch mal bei deinem Imkerverein an, ob dieser seinen Mitgliedern eine Schleuder zur Verfügung stellt.

Rähmchen einsetzen

Setze das Rähmchen so ein, dass der stabile Oberträger in Drehrichtung hinten liegt.

Bei einer geraden Anzahl an Waben in der Schleuder, setze möglichst immer gleich schwere Rähmchen gegenüber. Das hilft, eine Unwucht beim Schleudervorgang zu vermeiden.

Erste Seite langsam anschleudern

Verschließe den Deckel und schleudere erstmal langsam die erste Seite an.

Bei schnellen Umdrehungen würde das Gewicht der prall gefüllten zweiten Seite, aufgrund der Fliehkraft, zu Wabenbruch führen.

Zweite Seite mit voller Geschwindigkeit schleudern

Wende alle Waben so, dass die Oberträger nun in die andere Richtung zeigen und die zweite Wabenseite nach außen zeigt.

Nun kannst du die Rähmchen bei hoher Geschwindigkeit schleudern, bis aller Honig aus den Waben gelaufen ist.

Erste Seite mit voller Geschwindigkeit schleudern

Wende die Waben wieder zurück in die erste Position. Dann schleudere auch die erste Seite mit hoher Geschwindigkeit, bis aller Honig aus den Waben gelaufen ist.

Der Honig läuft nun durch den Quetschhahn durch das Doppelsieb in den Honigeimer. Das Doppelsieb filtert dabei grobe und feine Wachsteilchen heraus.

Hinweis: Bei jungen Waben kann es eher einmal zu Wabenbruch kommen. Daher macht es hier ggf. Sinn diese öfters zu wenden oder mit niedrigerer Drehzahl zu schleudern.

Honigeimer verschließen

Verschließe den Honigeimer umgehend, wenn aller Honig aus der Schleuder abgelaufen ist.

Somit vermeidest du, dass dieser Wasser aus der Luft zieht oder fremde Gerüche annimmt.

Honig zum Klären warm lagern

Luftblasen und Teilchen wie Wachs oder Pollen steigen im Honig langsam nach oben und müssen später abgeschöpft werden. Diesen Prozess nennt man Klären.

Lagere vor allem schnell kristallisierenden Honig (z.B. Rapshonig) möglichst warm (über 25°C), um zu vermeiden, dass die Kandierung während des Klärens zu schnell beginnt.

Wichtig ist dabei, dass die Luftfeuchtigkeit unter 55% liegt und der Raum geruchsfrei ist.

Hinweis: Im Allgemeinen muss Honig möglichst kühl gelagert werden. Die warme Lagerung von schnell kristallisierendem Honig während des Klärens ist ein Sonderfall.

Schritt 7) Nachbereitung

Ausgeschleuderte Waben wieder auf die Beuten setzen

Falls es noch weitere Trachten gibt und neuer Honig eingelagert werden soll, brauchen die Bienen wieder Platz für den Honig.

Falls es die letzte Ernte des Jahres war, setzt man die ausgeschleuderten Waben trotzdem auf, um die Waben ausschlecken zu lassen.

Die Bienen entfernen dabei verbliebene Honigreste. Außerdem reparieren sie die Waben, die beim Entdeckeln und Schleudern kaputt gegangen sind.

Durch das Ausschlecken wird die Hefenbildung in den Waben, bei der Einlagerung im Winter, reduziert. Das erhöht die Honigqualität im nächsten Jahr.

Wichtig: Die Waben nie im Freien ausschlecken lassen, da sonst die Gefahr besteht die Amerikanische Faulbrut zu verbreiten und Räuberei auszulösen.

Geräte reinigen

Reinige alle Geräte die mit Honig und Wachs in Verbindung gekommen sind. Spüle erst mit kalten Wasser vor und dann mit heißem Wasser nach.

Ansonsten würde das Wachs alles verkleben.

Lasse die Geräte im Anschluss gut trocknen, bevor du sie wieder einlagerst.

Ist es die letzte Honigernte des Jahres?

  1. Nimm die Honigräume 24-48h nach dem Aufsetzen wieder ab
  2. Entferne das Absperrgitter
  3. Führe die erste Einfütterung durch
  4. Behandle deine Völker gegen Varroa

Schritt 8) Honig abschäumen

Nachdem der Honig 3-4 Tage gelagert wurde, sind kleinste Verunreinigungen und Luftbläschen im Honig nach oben geschwommen und können abgeschöpft werden.
  1. Ziehe mit einem Teigschaber die oberste Schicht vorsichtig auf eine Stelle zusammen
  2. Schöpfe den Schaum mit dem Teigschaber oder einem Löffel ab

Falls nötig, kannst du nach ein paar Tagen noch ein zweites Mal den Honig abschöpfen.

Den abgeschöpften Honig kannst du entweder selber essen oder in(!) der Beute an die Bienen verfüttern.

Schritt 9) Honig impfen und rühren (wenn notwendig)

Mit Ausnahme von Robinien- und reinem Waldhonig, sollten alle Honige gerührt und manche auch geimpft werden. Somit erreichst du die bestmögliche Konsistenz.

Warum muss ein Honig geimpft und gerührt werden?

Bei einer Sättigung von mehr als 32g/100g Glucose (Traubenzucker) im Honig, setzt eine Kristallisation ein. Je höher die Sättigung, desto schneller wird der Honig fest.

So wird z.B. Rapshonig wegen seinem hohen Glucose-Gehalt besonders schnell fest.

Die Anfangskristalle bilden sich an kleinsten Teilen im Honig (Pollen, Wachs, Minerale und v.a. bereits bestehende Kristalle). Diese wachsen dann schnell zu lokal festen Verbunden zusammen.

Rührst du den Honig nun, so werden die Kristalle gleichmäßig im Honig verteilt. Somit verblieben keine, auf der Zunge spürbaren, Kristallbrocken im Honig.

Der Honig hat dann eine angenehme, cremige Konsistenz.

Beim Impfen ist das Ziel, möglichst viele kleine Kristalle in den Honig einzubringen, damit die Kristallisation sehr gleichmäßig und an vielen kleinen Kristallisationspunkten entstehen kann.

Da dem Honig keine fremden Stoffe zugeführt werden dürfen, verwendet man hierfür einen anderen, feinkristallinen Honig ("Impfhonig").

Honig impfen

Vor allem Sommertrachthonige und Mischhonige aus Sommertracht und Waldtracht profitieren von einer Impfung.

Diese Honige kristallisieren langsam und bilden ansonsten oft grobe Kristalle die eine unangenehme Konsistenz verursachen.

Impfhonig bereitstellen

  1. Besorge dir fein cremigen Honig. Hierfür eignet sich besonders ein feinkristalliner Frühtrachthonig. Entweder hast du einen selbst auf Lager oder du holst dir welchen von einem Imker aus der Region. Die benötigte Menge beträgt 3-10% des zu impfenden Honigs.
  2. Unter Umständen musst du den Impfhonig in einem Wasserbad leicht anwärmen, um ihn fein cremig zu machen. Er sollte sich dabei allerdings nicht auflösen und verflüssigen.

Impfhonig in den Honigeimer geben

Gebe nun den Impfhonig in den Honigeimer.

Die Menge des Impfhonigs sollte 3-10% des Eimerinhaltes betragen. Bei einem 12,5kg Gebinde sind das ein bis zwei 500g Gläser Impfhonig.

Honig rühren

Rühre den Honig bis eine einheitlich gefärbte Masse entsteht. Dies geschieht nach ca. 50x auf und ab pro Eimer.

Zur Technik beim Rühren, beachte den nächsten Abschnitt.

Profi-Tipp: Willst du einen Sortenhonig vermarkten und diesen durch den Impfhonig nicht verfälschen, dann kannst du mit einer Impfstammlösung arbeiten.

Hierzu nimmst du 10% vom Sortenhonig und impfst diesen mit 3-10% Impfhonig. Die Menge des Impfhonigs beträgt dann also effektiv nur 0,3-1,0% auf die Menge des gesamten Sortenhonigs gerechnet.

Sobald diese Stammlösung kristallisiert ist, kann du damit wiederum die gesamte Menge des Sortenhonigs impfen.

Honig rühren

Lagere den Honig kühl

Die optimale Temperatur für die Kristallisation des Honigs beträgt 10-17°C.

Für Hobby-Imker ist es meist schwer einen solchen Lagerraum zu finden. Stelle den Honig in diesem Fall in einen möglichst kühlen Raum.

Achte dabei aber darauf, dass die Luftfeuchtigkeit unter 55% liegt und keine wahrnehmbaren Gerüche in dem Raum vorherrschen.

Trübung überprüfen

Überprüfe regelmäßig, ob du eine Trübung im Honig erkennen kannst. Beginne mit dem Rühren, sobald die erste Trübung sichtbar ist.

Profi-Tipp: Fülle dir ein Glas mit Honig ab. Lagere dieses bei gleicher Temperatur wie das große Gebinde.

Dann kannst du am Glas die Trübung überprüfen, ohne, dass du den Honigeimer jedes Mal öffnen musst.

Rühren

  1. Mit dem Auf-und-Ab Rührstab sanfte auf-und-ab Bewegungen im Honig durchführen
  2. Immer von unten nach oben und von außen nach innen rühren, da sich viele Kristalle an den Wänden des Behälters festsetzen. Allerdings nicht mit dem Rührer an den Wänden von Plastikeimern kratzen, weil ansonsten kleine Plastikteile in den Honig gelangen könnten.
  3. Rühre nur so lange bis der Inhalt des Behälters gut durchmischt ist
  4. Die Scheibe des Rührers sollte immer unter der Oberfläche bleiben, um keine Luftbläschen einzumischen
  5. Bei selbstdrehenden Rührern immer in Drehrichtung des Rührers rühren

Kratze am Ende des Vorgangs den Honig mit einem Teigschaber vom Rührstab.

Wiederhole das Rühren ca. 2x am Tag. Je nachdem wie schnell der Honig kristallisiert, ist die einmal begonnene Kristallisation nach 1-10 Tagen vorbei, im Regelfall nach 4-5 Tagen.

Abfüllen und/oder lagern

Auch gerührter Honig kann manchmal im Glas noch fest werden. Das passiert vor allem wenn er deutlich kälter gerührt, als er später gelagert wird.

Trotzdem kannst du jetzt bereits Honig abfüllen, insbesondere wenn du ihn in den Wochen nach der Ernte verkaufen oder verbrauchen willst.

Um sicher eine dauerhaft cremige Konsistenz zu gewährleisten, lässt du den Honig vollständig im Lagerbehälter kandieren, taust ihn später wieder auf und rührst nochmals.

Siehe hierzu die Schritt-für-Schritt Anleitung zu Honig lagern und abfüllen.

Reiner Wald- und Robinienhonig kann in jedem Fall gleich abgefüllt werden.

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