Effektive Varroa-Behandlung: Methoden & Behandlungsmittel

Bist du ein Hobbyimker und kämpfst mit der Herausforderung, deine Bienenvölker vor der gefürchteten Varroa-Milbe zu schützen? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Varroa-Behandlung wissen musst – von der Diagnose bis zu chemischen und biotechnischen Methoden. Du erhältst praktische Tipps, um deine Bienen gesund und produktiv zu halten.

Die Varroa-Milbe ist eine der größten Bedrohungen für Honigbienen weltweit. Dieser Artikel basiert auf fundierten Informationen und bewährten Praktiken, die von erfahrenen Imkern und Experten entwickelt wurden. Du kannst sicher sein, dass die hier vorgestellten Methoden effektiv und erprobt sind.

Lass uns beginnen...

Inhaltsverzeichnis

    Varroa-Milbe und ihre Auswirkungen auf die Imkerei

    Die Varroa-Milbe ist ein winziger Parasit, der ernsthafte Probleme für Honigbienen verursacht und ohne Gegenmaßnahmen, mit hoher Wahrscheinlichkeit, zum Tod der Völker führt.

    Woher stammt die Varroa-Milbe und wie hat sie sich verbreitet?

    Die Varroa-Milbe stammt aus Asien und begann sich mit der Einfuhr westlicher Honigbienen zu verbreiten. Durch den internationalen Handel mit Bienen gelangte die Milbe schnell in andere Teile der Welt.

    1967 wurde sie erstmals in Europa in Bulgarien entdeckt, ein paar Jahre später auch in Deutschland. Heute ist sie beinahe weltweit verbreitet.

    Wie sieht der Lebenszyklus der Varroa-Milbe aus?

    Der Lebenszyklus der Varroa-Milbe hat zwei wesentliche Phasen: die Phase auf den erwachsenen Bienen und die Fortpflanzungsphase in den Brutzellen.

    Auf den Bienen saugt die Milbe Nährstoffe, schwächt diese und bereitet sich auf die Fortpflanzung vor. In den verdeckelten Brutzellen vermehrt sie sich, indem sie ihre Eier legt und die schlüpfenden Geschwistermilben sich gegenseitig begatten.

    Die begatteten Milben wandern zeitgleich mit den jungen Bienen aus der Zelle und setzen den Zyklus fort.

    Welche Auswirkungen hat die Varroa-Milbe auf Bienenvölker?

    Die Varroa-Milbe schwächt die Bienen erheblich. Sie saugt an ihren Fettkörpern, was die Bienen anfälliger für Krankheiten macht.

    Auch überträgt sie Viren wie das Flügeldeformationsvirus, die zu Missbildungen führen. Eine hohe Milbenbelastung kann dazu führen, dass ein ganzes Volk stirbt, besonders im Winter.

    Warum muss die Varroa-Milbe bekämpft werden?

    Es ist entscheidend, die Varroa-Milbe zu bekämpfen, um das Überleben deiner Bienenvölker zu sichern.

    Ohne geeignete Maßnahmen riskierst du den Verlust deiner Bienen. Dies würde nicht nur die Bienen gefährden, sondern auch die Bestäubung zahlreicher Pflanzen.

    Als Imker solltest du regelmäßige Untersuchungen durchführen und geeignete Behandlungen einsetzen, um die Gesundheit und Produktivität deiner Bienenvölker zu schützen.

    Wie kann der Varroa-Befall diagnostiziert werden?

    Puderzuckermethode zur Varroa-Diagnose

    Die Puderzuckermethode ist eine schonende Möglichkeit, den Varroabefall zu bestimmen, ohne deine Bienen zu gefährden.

    Hier ist die Schritt-für-Schritt Anleitung:

    1. Vorbereiten der Materialien: Besorge dir einen Messbecher, Puderzucker, ein Honigfeinsieb, ein weißes Blatt Papier und einen Behälter, in dem du die Bienen zwischenlagern kannst.
    2. Bienenprobe entnehmen: Entnimm vorsichtig eine Bienenprobe von etwa 150 Bienen (50g) aus deinem Bienenstock. Achte darauf, die Königin nicht mit zu erwischen. Hierzu kannst du z.B. die Bienen von einer unbebrüteten Wabe auf eine Folie abstoßen.
    3. Bienen in den Messbecher geben: Gib die Bienenprobe in den Messbecher.
    4. Puderzucker hinzufügen: Bestäube die Bienen im Messbecher durch das Honigfeinsieb mit ca. 35g Puderzucker.
    5. Schütteln: Verschließe den Messbecher und schüttle ihn über einen Zeitraum von mindestens zwei Minuten immer wieder leicht, damit sich der Puderzucker auf den Bienen gleichmäßig verteilt.
    6. Milben auffangen: Öffne den Messbecher und stülpe das Honigfeinsieb über diesen und drehe ihn um. Siebe den Puderzucker so lange bis er vollständig durch das Sieb gefallen ist.
    7. Milben zählen: Zähle die verbleibenden Milben im Sieb.
    8. Bienen zurücksetzen: Klopfe die Bienen vorsichtig aus dem Messbecher zurück in ihren Bienenstock.
    Schadschwellen

    (gemäß Poker et al, Imkerfreund 08/2011)

    Behandlung erforderlich ab Anzahl Milben pro 50g Bienen:

    • Juli: >5
    • August: >10
    • September: >15

    Bei >25 Milben ist die Schadschwelle bereits überschritten und es muss unverzüglich behandelt werden.

    Gemülldiagnose: Schonende Alternative

    Möchtest du deine Bienen nicht stören, ist die Gemülldiagnose ideal. Du schiebst einen Bodenschieber unter deinen Bienenstock und sammelst das herabfallende Material für mehrere Tage.

    Um Ameisen fernzuhalten, streichst du den Schieber am besten mit Pflanzenöl ein oder legst in Öl getränktes Küchenpapier auf den Varroaschieber. Nach der Sammelzeit zählst du die Milben auf dem Schieber.

    Diese Methode ermöglicht eine Überwachung, ohne dein Volk zu beeinträchtigen.

    Für eine erfolgreiche Bewertung deines Milbenfalls ist es wichtig, die Schadschwellen zu kennen, die je nach Jahreszeit unterschiedlich sind.

    Diese Schwellen geben dir eine Orientierung, ob Handlungsbedarf besteht:

    Anfang Juli bis Anfang August:

    • Wirtschaftsvölker: 10 Milben pro Tag
    • Ableger: 5 Milben pro Tag

    Anfang August bis Anfang September:

    • Wirtschaftsvölker: 5 Milben pro Tag
    • Ableger: 2 Milben pro Tag

    Anfang September bis Ende Oktober:

    • Wirtschaftsvölker: 2 Milben pro Tag
    • Ableger: 2 Milben pro Tag

    November bis Dezember:

    • Wirtschaftsvölker: 0,5 Milben pro Tag
    • Ableger: 0,5 Milben pro Tag

    Eine Überschreitung dieser Werte signalisiert, dass du dringend Maßnahmen zur Varroa-Behandlung ergreifen solltest, um das Überleben deiner Bienenvölker zu sichern.

    Wann solltest du eine Diagnose durchführen?

    Regelmäßige Überprüfungen sind entscheidend. Besonders ab Mitte Juni - zur Sommersonnenwende - solltest du monatlich den Varroabefall überprüfen.

    Welche chemischen Behandlungsmethoden gibt es gegen die Varroa-Milbe?

    Chemische Behandlungsmethoden helfen, den Befall der Bienenvölker mit Varroamilben zu reduzieren.

    Zu den gängigsten chemischen Methoden gehören die Behandlungen mit Oxalsäure, Ameisensäure und Thymolstreifen. Jede dieser Methoden hat spezifische Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen.

    Oxalsäurebehandlung

    Die Behandlung mit Oxalsäure ist eine weit verbreitete Methode in der Imkerei. Sie ist besonders effektiv in der Zeit, wenn die Bienenvölker brutfrei sind, typischerweise im Spätherbst und Winter. Es gibt verschiedene Anwendungsformen.

    Die Oxalsäure wirkt effektiv gegen Milben auf den Bienen, nicht jedoch gegen die Milben in der Brut.

    Träufelmethode

    Hierbei wird eine Oxalsäurelösung direkt auf die Bienen geträufelt. Die Menge variiert je nach Stärke des Volkes zwischen 30 ml und 50 ml. 

    Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel zum Oxalsäure Träufeln

    Verdampfung

    Bei dieser Methode wird Oxalsäure erhitzt, bis sie sublimiert und sich im Bienenstock verteilt.

    Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel zum Oxalsäure Verdampfen

    Sprühbehandlung

    Diese Methode wird insbesondere nach der Honigernte im Sommer bei brutfreien Völkern angewendet.

    Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel zum Oxalsäure Sprühen

    Ameisensäurebehandlung

    Ameisensäure ist eine weitere wirkungsvolle Substanz gegen die Varroa-Milbe. Sie wirkt auch bei Völkern mit Brut effektiv.

    1. Langzeitverdunster: Diese Methode wird häufig im Spätsommer oder Frühherbst eingesetzt. Dabei wird die Ameisensäure über einen längeren Zeitraum durch spezielle Verdunstungsgeräte gleichmäßig abgegeben.

    2. Kurzzeitverdunstung: Nach der Honigernte im Spätsommer kann die Ameisensäure mittels Schwammtuchmethode schnell verdunsten. Ein saugfähiges Schwammtuch wird mit Ameisensäure getränkt und in den Bienenstock eingebracht.

    Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel zur Varroabehandlung mit Ameisensäure

    Thymolstreifen

    Thymol ist ein natürliches Mittel, das eine akarizide Wirkung besitzt. Es beeinflusst die Atmung der Milben, wodurch diese abgetötet werden. Produkte wie ApiLife Var und Thymovar nutzen diese Eigenschaft.

    1. Anwendung: Thymolstreifen werden im Spätsommer oder Frühherbst eingesetzt, um die Varroa-Milben zu bekämpfen.

    • Platzierung: Die Streifen werden auf die Rähmchen gelegt, jedoch nicht direkt über das Brutnest.
    • Temperaturbedingungen: Die Außentemperatur sollte zwischen 15°C und 30°C liegen, um die Verdunstung zu gewährleisten.

    2. Anwendungsdauer und Warnhinweise: Die Behandlung erfolgt in einer Dauer von drei bis vier Wochen mit entsprechender Kontrolle des Milbenfalls nach der Anwendung. Während der Honigernte darf Thymol nicht angewendet werden, um Rückstände im Honig zu vermeiden.

    Als Imker solltest du bei allen chemischen Behandlungen sorgfältig arbeiten und darauf achten, Schutzkleidung zu tragen, um gesundheitsschädliche Einflüsse zu minimieren.

    Welche biotechnischen Verfahren zur Varroa-Bekämpfung gibt es?

    Drohnenbrut-Entnahme

    Eine der am häufigsten angewandten biotechnischen Methoden zur Varroabehandlung ist die Drohnenbrutentnahme. Warum Drohnenbrut?

    Die Varroamilbe neigt dazu, Drohnenbrut gegenüber Arbeiterbrut zu bevorzugen, da Drohnen längere Entwicklungszeiten haben.

    Dies bietet der Milbe mehr Zeit zur Vermehrung. Bei der Drohnenbrutentnahme schneidet man die verdeckelte Drohnenbrut regelmäßig aus den Rähmchen und schmilzt sie ein.

    Dadurch entfernt man die in den Zellen sitzenden Milben effektiv aus dem Volk. Diese Methode ist nicht nur einfach durchzuführen, sondern auch sehr wirkungsvoll.

    Künstliche Brutunterbrechung

    Eine weitere Methode ist die Brutunterbrechung. Dabei unterbricht der Imker den Brutzyklus der Bienen gezielt, indem er die Königin für eine gewisse Zeit einsperrt.

    Ohne Brut fehlt der Varroamilbe die Grundlage zur Fortpflanzung. Dies reduziert ihre Population signifikant.

    Bannwabenverfahren

    Das Bannwabenverfahren ist eine Technik, bei der alle vorhandenen Brutwaben bis auf eine (die Bannwabe) entfernt werden. Die verbleibende Brutwabe konzentriert die Varroamilben.

    Nach etwa drei Wochen wird diese Wabe, zusammen mit den Milben, entnommen und zerstört. Dieses Verfahren erfordert etwas mehr Geduld und Geschick, ist jedoch sehr wirkungsvoll.

    Thermische Behandlung

    Es gibt auch die Möglichkeit der thermischen Behandlung. Hierbei erhitzt man die Brut auf eine Temperatur, die für die Milben tödlich ist, den Bienen aber nicht schadet.

    Diese Methode erfordert spezielle Geräte und Erfahrung in der Handhabung, zeigt aber gute Ergebnisse im Kampf gegen die Milben.

    Wann ist der beste Zeitpunkt für die Varroa-Behandlung?

    Der Erfolg der Varroa-Behandlung hängt stark von der Jahreszeit ab. Jede Jahreszeit bringt unterschiedliche Herausforderungen und Anforderungen mit sich.

    Für dich als Imker ist es entscheidend, die Behandlungsmethoden an die Jahreszeit anzupassen, um die Gesundheit der Bienenvölker zu gewährleisten.

    Frühjahr: Vorsicht bei der Haupttrachtzeit

    Im Frühling steht die Haupttrachtzeit bevor. Chemische Behandlungen sind in dieser Periode zu vermeiden, da sie den Honig kontaminieren können.

    Stattdessen eignen sich biotechnische Maßnahmen wie Drohnenbrutschneiden. Diese Methoden helfen, die Milbenpopulation zu reduzieren, ohne chemische Mittel einzusetzen.

    Besonders wichtig ist es, frühzeitig zu handeln, da die Milbenpopulation mit dem Brutbeginn exponentiell ansteigt.

    Sommer: Nach der Honigernte gezielt vorgehen

    Nach der letzten Honigernte im Sommer ist eine intensive Varroabehandlung ratsam. Ideal sind Ameisensäure, Thymol-basierte Präparate oder eine Sprühbehandlung mit Oxalsäure.

    Diese Mittel sind effektiv und hinterlassen keine Rückstände im Honig.

    Im Sommer ist es zudem wichtig, sich mit dem Einfluss des Wetters auseinanderzusetzen, da hohe Temperaturen die Verdunstungsgeschwindigkeit beeinflussen können.

    Herbst: Die Völker auf den Winter vorbereiten

    Im Herbst erfolgt, bei Bedarf, nach der Auffütterung eine weitere Behandlung. Eine gründliche Behandlung ist entscheidend, um die Bienenvölker stark für den Winter zu machen.

    Thymol-Präparate oder VarroMed sind beliebte Optionen für diese Jahreszeit.

    Das Wetter spielt auch hier eine Rolle, weshalb stabile Bedingungen angestrebt werden sollten, um die Wirksamkeit der Behandlungen sicherzustellen.

    Winter: Effektive Behandlung in der brutfreien Phase

    Im Winter, während die Bienenvölker brutfrei sind, eignet sich die Oxalsäurebehandlung sehr gut.

    Diese kann durch Träufeln oder Verdampfen durchgeführt werden und erweist sich als äußerst effektiv, da die Milben keine Brut als Rückzugsort haben.

    Im Winter sollte man die Eingriffe minimal halten, um die Bienenruhe nicht zu stören.

    Es handelt sich hierbei allerdings nur um eine Restentmilbung, die den Grundstein für das darauffolgende Bienenjahr legt.

    Das Wetter im Blick behalten

    Unabhängig von der Jahreszeit ist das Wetter ein entscheidender Faktor für die Effektivität der Varroa-Behandlung. Bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr einer zu schnellen Verdunstung flüchtiger Mittel wie Ameisensäure.

    Niedrige Temperaturen hingegen können die Wirksamkeit hemmen, indem sie eine ausreichende Verdunstung verhindern. Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst ebenfalls die Behandlung.

    Daher ist es wichtig, bei der Planung die Wettervorhersage zu berücksichtigen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

    Die erfolgreiche Varroa-Bekämpfung erfordert eine gute Planung, Verständnis für die jahreszeitlichen Bedürfnisse der Bienen und die Anpassung an die aktuellen Wetterverhältnisse.

    Indem du die richtige Methode zur richtigen Zeit auswählst, kannst du deine Bienenvölker effektiv schützen. Weitere Informationen zu den optimalen Bedingungen für Varroa-Behandlungen bietet das Varroawetter der Bieneninstitute.

    Wie wird die Varroa-Behandlung bei Ablegern und Jungvölkern durchgeführt?

     Varroa-Behandlung bei Ablegern

    1. Brutpause nutzen: Ableger sind eine hervorragende Möglichkeit zur Varroa-Bekämpfung, da sie oft eine natürliche Brutpause haben. Wenn die Königin erst nach einigen Tagen oder Wochen mit der Eiablage beginnt, entsteht ein Zeitfenster, in dem die Varroamilben exponiert sind. Die Brutpause kann gezielt genutzt werden, um Milben effektiv zu reduzieren.

    2. Oxalsäurebehandlung: Diese Methode gilt als besonders effektiv. Die Ableger werden mit einer Oxalsäurelösung besprüht oder beträufelt. Vor allem, wenn keine verdeckelte Brut vorhanden ist, zeigt diese Behandlung große Wirkung, da die Milben dann schutzlos sind. Wichtig ist die richtige Dosierung, welche sich an der Anzahl der behandelten Wabenseiten orientiert.

    3. Ameisensäurebehandlung: Diese Behandlungsmethode ist ebenfalls beliebt, sollte aber bei Ablegern vorsichtig angewandt werden. Unsachgemäße Anwendung kann Stress für die Bienen verursachen. Dennoch kann Ameisensäure effektiv gegen Milben in verdeckelter Brut sein.

    4. Thymolpräparate: Mit Thymol-basierten Produkten wie Thymovar oder Apiguard können Varroamilben bekämpft werden. Diese Präparate sind temperaturabhängig und sollten gemäß den Herstelleranweisungen verwendet werden, um beste Ergebnisse zu erzielen.

    Besondere Beachtung bei Jungvölkern

    Jungvölker benötigen besondere Aufmerksamkeit, da sie noch nicht die Stabilität und Stärke etablierter Völker aufweisen. Hier sind einige wichtige Punkte zur Varroa-Kontrolle bei Jungvölkern:

    • Regelmäßige Kontrollen: Überwache regelmäßig den Milbenbefall, um rechtzeitig eingreifen zu können. Eine kontinuierliche Kontrolle hilft dabei, den Gesundheitszustand des Jungvolks zu beurteilen und die Notwendigkeit von Behandlungen festzustellen.
    • Sanfte Behandlungsansätze: Verwende sanfte Behandlungsansätze, um den Stress für das Jungvolk gering zu halten. Insbesondere bei schwächeren Jungvölkern solltest du vorsichtig mit chemischen Behandlungen sein, um die Bienen nicht zu überfordern.
    • Förderung der Volksentwicklung: Konzentrieren Sie sich darauf, das Jungvolk stark und gesund zu entwickeln. Ein starkes Volk ist widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Parasiten. Unterstützen Sie das Volk mit ausreichend Nahrungsquellen und geeigneten Umweltbedingungen.

    Überblick über die in Deutschland zugelassenen Behandlungsmittel

    Für Völker mit Brut (Nicht apothekenpflichtig)

    Wirkstoff Ameisensäure
    • Ameisensäure 60 Bernburg
    • Ameisensäure 60% ad us. vet. (zugelassen bis 29.01.2027)
    • Formivar 60 % ad us. vet.
    Wirkstoff Thymol
    • Thymovar
    • Apilife Var
    • Apiguard
    Wirkstoff Oxalsäure + Ameisensäure
    • VarroMed

    Für Völker mit Brut (Apothekenpflichtig)

    Wirkstoff Flumethrin
    • PolyVar Yellow
    • Bayvarol

    Wirkstoff Amitraz
    • Apitraz (verschreibungspflichtig)
    • Apivar (verschreibungspflichtig)

    Bei Brutfreiheit (Nicht apothekenpflichtig)

    Wirkstoff Oxalsäure
    • Varroxal 0,71g/g Bienenstock-Pulver
    • Oxuvar 5,7 %
    • Oxalsäure Bernburg 40
    • Dany's Bienenwohl
    • Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5 % ad us. vet. (wird nicht mehr produziert)

    Wirkstoff Milchsäure
    • Milchsäure 15 % ad us. vet. (zugelassen bis 29.01.2027)

    Was beinhaltet ein effektives Varroa-Behandlungskonzept?

    Ein effektives Varroa-Behandlungskonzept ist entscheidend für die Gesundheit und das Überleben von Bienenvölkern. Die Varroamilbe (Varroa destructor) zählt zu den größten Bedrohungen für Honigbienen.

    Unbehandelt kann sie zu erheblichen Verlusten führen. Daher sollte ein umfassendes Behandlungskonzept mehrere Komponenten beinhalten.

    • Monitoring und Diagnose: Eine regelmäßige Überwachung des Varroa-Befalls ist unerlässlich. Methoden wie die Puderzuckermethode oder die Gemülldiagnose helfen, den Befallsgrad zu bestimmen. Die Überwachung sollte mehrmals im Jahr erfolgen, vorzugsweise im Frühjahr, Sommer und Herbst.
    • Biotechnische Maßnahmen
    • Chemische Behandlung
    • Zeitliche Planung
    • Zucht und Selektion: Fördere Bienenvölker, die eine natürliche Varroa-Resistenz oder -Toleranz aufweisen. Dies kann langfristig helfen, den Befallsdruck zu reduzieren.
    • Bildung und Weiterbildung: Als Imker solltest du dich regelmäßig über neue Erkenntnisse und Methoden zur Varroa-Bekämpfung informieren und weiterbilden

    Wie führt man ein Bestandsbuch und warum ist es wichtig?

    Ein gut geführtes Bestandsbuch ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Imkerei. Doch warum ist es so wichtig? Seit dem 28. Januar 2022 müssen alle Imker, egal welcher Betriebsgröße, die Anwendung von Tierarzneimitteln dokumentieren.

    Dazu gehören auch die Varroa-Behandlungen mit Ameisen- und Oxalsäure. Diese Dokumentation ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sie hat auch viele praktische Vorteile.

    Wie dokumentiere ich die Varroa-Behandlung korrekt?

    Ein Bestandsbuch kann sowohl handschriftlich als auch digital geführt werden. Wichtiger als die Form ist jedoch der Inhalt. Folgende Informationen müssen festgehalten werden:

    • Datum der ersten Verabreichung: Notiere den Tag, an dem du das Arzneimittel erstmals angewendet hast.
    • Bezeichnung des Arzneimittels: Halte genau fest, welches Präparat du verwendest.
    • Lieferantendaten: Name und Adresse des Lieferanten müssen aufgeführt sein.
    • Verabreichte Menge: Notiere, wie viel von dem Arzneimittel genutzt wurde.
    • Behandlungsdauer: Gib die Länge der Behandlung an.
    • Wartezeit bis zur Honigernte: Auch wenn sie null Tage beträgt, gehört diese Information ins Bestandsbuch.
    • Erwerbsbeleg: Bewahre Kassenbons und Quittungen als Nachweis auf.
    • Identität des behandelten Volks: Vermerke, welches Volk behandelt wurde.
    • Tierarztdaten (falls vorhanden): Hat ein Tierarzt das Medikament verschrieben, sollten Name und Kontakte festgehalten werden.

    Diese Angaben müssen mindestens fünf Jahre aufbewahrt werden, sodass die Behandlung bei Kontrollen nachvollziehbar ist.

    Welche Vorteile bietet ein sorgfältig geführtes Bestandsbuch?

    Ein lückenloses Bestandsbuch sichert nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Es erlaubt auch die Rückverfolgbarkeit der Behandlungen, was besonders bei Fragen rund um die Bienenprodukte relevant ist.

    Bei bestimmten Zertifizierungen oder Audits, wie etwa für Bioprodukte, ist ein solches Nachweisinstrument unverzichtbar. Zudem hilft es, Haftungsrisiken zu minimieren, indem es rechtliche Absicherung bietet. 

    Das Bestandsbuch unterstützt außerdem die betriebliche Organisation, indem es die Planung zukünftiger Behandlungen erleichtert. Dies trägt zur Gesundheitsüberwachung der Bienenvölker bei, sodass Anomalien schnell erkannt und analysiert werden können. 

    Ein weiterer Vorteil: Über viele Jahre hinweg kann die Wirksamkeit der Behandlungsstrategien überprüft und optimiert werden. So werden potenzielle Probleme schnell sichtbar.

    Wird das Bestandsbuch kontrolliert?

    Ja, Kontrollen sind möglich und unterschiedlich organisiert. Je nach Bundesland sind es verschiedene Behörden, die diese Prüfungen vornehmen können.

    Bei Verstößen gegen das Tierarzneimittelgesetz können Bußgelder verhängt werden, deren Höhe vom Ausmaß des Verstoßes abhängt.

    Die Dokumentation schützt also nicht nur deine Bienen und deinen Honig, sondern auch dich selbst.

    Fazit: Ein sorgfältig geführtes Bestandsbuch ist unverzichtbar für jeden Imker. Es hilft, gesetzliche Vorschriften einzuhalten, die Gesundheitsüberwachung zu optimieren und betriebliche Effizienz zu erhöhen.

    Nutze die Möglichkeit, deine Bienenhaltung durch ein gut strukturiertes Bestandsbuch zu professionalisieren und zu sichern.

    Zusammenfassung

    Nachdem du den Blogartikel gelesen hast, hast du jetzt einen umfassenden Überblick über die effektive Bekämpfung der Varroa-Milbe. Du kennst nun verschiedene Diagnose- und Behandlungsmethoden, die dir helfen können, deine Bienenvölker gesund zu halten.

    Hast du bereits eine Methode gefunden, die du als erstes ausprobieren möchtest? Oder gibt es noch offene Fragen, die du gerne klären würdest?

    Teile gerne deine Gedanken und Erfahrungen mit uns! Wenn dir der Artikel gefallen hat, freuen wir uns, wenn du ihn auf Social Media teilst oder uns dein Feedback an service@imkado.de sendest.

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