
Rähmchen drahten richtig erklärt: Materialien, Technik und Tricks
Rähmchen drahten richtig erklärt: Materialien, Technik und Tricks
Perfekt gedrahtete Rähmchen sind das Geheimnis stabiler Waben und gesunder Bienenvölker! Imker wissen: Ohne gut gedrahtete Rähmchen brechen Waben beim Schleudern.
In diesem Beitrag lernst du die besten Werkzeuge, Materialien und Schritt-für-Schritt-Anleitungen kennen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist das Drahten von Rähmchen so wichtig?
- Die richtigen Materialien für langlebige Rähmchen
- Schritt-für-Schritt: So drahtest du deine Rähmchen perfekt
- Mittelwände richtig einlöten - Der krönende Abschluss
- Profi-Tipps für blitzschnelles Drahten
Warum ist das Drahten von Rähmchen so wichtig?
Gut gedrahtete Rähmchen sind das Fundament einer erfolgreichen Imkerei. Sie geben deinen Bienenwaben die nötige Stabilität. Ohne diese Unterstützung können die Waben bei der Durchsicht durchhängen oder beim Schleudern brechen.
Die Drähte verstärken die Wachswaben und halten sie auch unter der Last von Honig oder Brut in Form. Dadurch wird die Inspektion deines Bienenvolks viel einfacher. Du kannst die Rähmchen problemlos herausnehmen und wieder einsetzen.
Der größte Vorteil zeigt sich bei der Honigernte. Gut gedrahtete Rähmchen überstehen das Schleudern ohne Schäden. Dadurch geht kein kostbarer Honig verloren, und du musst nicht ständig neue Waben bauen lassen.
Die Vorteile perfekt gedrahteter Rähmchen
- Stärkere Waben, die nicht brechen oder durchhängen
- Einfachere Kontrolle und Handhabung der Bienenstöcke
- Bessere Honigernten durch weniger Wabenbruch
Hast du schon einmal erlebt, wie frustrierend es ist, wenn Waben in der Schleuder brechen? Mit richtig gedrahteten Rähmchen gehört das der Vergangenheit an!
Die richtigen Materialien für langlebige Rähmchen
Die Wahl der richtigen Materialien entscheidet über die Lebensdauer deiner Rähmchen. Beginnen wir mit dem Holz. Lindenholz ist für Rähmchen besonders beliebt, weil es stabil, leicht und langlebig ist.
Beim Wabendraht solltest du nicht sparen. Edelstahldraht ist zwar etwas teurer, hält aber viel länger als verzinkter Draht. Er rostet nicht und widersteht auch den Säuren, die bei der Varroabehandlung eingesetzt werden.
Die Drahtstärke sollte zwischen 0,4 und 0,55 mm liegen. Dünnerer Draht ist leichter zu verarbeiten, dickerer Draht bietet mehr Stabilität.
Ösen nicht vergessen!
Kleine Messingösen oder Edelstahlösen sind ein oft übersehenes Detail. Sie werden in die Bohrlöcher der Rähmchen eingesetzt. Die Ösen verhindern, dass sich der Draht ins Holz schneidet und mit der Zeit locker wird.
Denke auch an die Mittelwände. Sie sollten aus reinem Bienenwachs bestehen und vor der Verarbeitung zimmertemperiert sein. Kalte, gegossene Mittelwände können beim Einlöten brechen.
Schritt-für-Schritt: So drahtest du deine Rähmchen perfekt
Das Drahten ist nicht schwer, wenn du systematisch vorgehst. Zuerst müssen die Rähmchen vorbereitet werden. Falls sie nicht schon vorgebohrte Löcher haben, musst du diese mit einem Rähmchenlocher einbringen.
Setze in jedes Loch eine Öse ein. Dafür drückst du sie mit einem Pfriemen oder Ösendrücker hinein. Die Ösen verhindern, dass der Draht das Holz beschädigt.
Horizontale oder vertikale Drahtung?
In Deutschland und Österreich ist die horizontale Drahtung am verbreitetsten. Dabei wird der Draht waagerecht durch die Löcher in den Seitenleisten geführt. Für ein normales Rähmchen verwendest du 4-5 Drähte.
Beginne mit einem kleinen Nagel auf einer Seite. Wickle den Draht 2-3 Mal um den Nagel und schlage ihn dann ganz ein. Führe den Draht durch die Ösen zur anderen Seite, auf der Außenseite zur nächsten Öse und dann wieder zurück.
Spanne den Draht von Hand vor und befestige ihn mit einem zweiten Nagel, wenn du alle Ösen durchlaufen hast. Dann kommt der Drahtspanner zum Einsatz. Ziehe den Draht straff, bis er beim Anzupfen einen hellen Ton erzeugt - wie eine Gitarrensaite.
Die richtige Spannung finden
Die perfekte Spannung ist wichtig. Ist der Draht zu locker, hängt die Mittelwand durch. Ist er zu straff, können sich die Rähmchenteile verziehen.
Achte darauf, dass die Rähmchenteile nicht sichtbar gebogen werden. Der Draht sollte beim Anzupfen einen klaren Ton erzeugen. Mit einem Riffelspanner erzeugst du kleine Wellen im Draht, die für dauerhafte Spannung sorgen.
Wiederhole den Vorgang für alle Drähte. Schneide überstehende Drahtenden mit einem Seitenschneider ab. Fertig ist dein perfekt gedrahtetes Rähmchen!
Wie klingt dein Draht beim Anzupfen? Ein sauberer, heller Ton ist das Zeichen für die richtige Spannung!
Mittelwände richtig einlöten - Der krönende Abschluss
Nach dem Drahten folgt das Einlöten der Mittelwände. Dieser Schritt gibt den Bienen die Grundlage für ihren Wabenbau. Bereite die Mittelwände vor, indem du sie auf Zimmertemperatur bringst.
Lege das gedrahtete Rähmchen flach hin. Platziere die Mittelwand so, dass sie oben bündig mit dem Oberträger abschließt. An den Seiten und unten solltest du etwa 2-3 mm Platz lassen.
Verbinde die Kontakte deines Transformators mit den Drahtenden. Schalte den Strom ein und beobachte genau. Der Draht erhitzt sich und schmilzt in die Mittelwand ein.
Der richtige Zeitpunkt
Schalte den Strom aus, sobald der Draht durch das Wachs schimmert. Das passiert meist nach 2-3 Sekunden.
Achte darauf, dass der Draht mittig in der Mittelwand sitzt. So bietet er die beste Stabilität. Lasse die Mittelwand abkühlen, bevor du das Rähmchen bewegst.
Vermeide häufige Fehler: Zu lange Stromzufuhr lässt den Draht durchschmelzen. Zu kurze Erhitzung führt zu schlechter Haftung. Kalte Mittelwände können sich später im warmen Bienenstock verziehen.
Gut eingelötete Mittelwände sind der Schlüssel zu schönen, regelmäßigen Waben. Kannst du den Unterschied zu schlecht eingelöteten Waben in deinen Bienenstöcken erkennen?
In dieser umfassenden Anleitung findest du noch mehr Details zum perfekten Einlöten von Mittelwänden.
Profi-Tipps für blitzschnelles Drahten
Der Winter ist die beste Zeit zum Drahten und Einlöten. Dann hast du keine aktiven Arbeiten am Bienenvolk und kannst dich in Ruhe vorbereiten. Plane genug Zeit ein, um alle Rähmchen für die kommende Saison fertigzustellen.
Richte dir einen festen Arbeitsplatz ein. Mit allem griffbereit geht die Arbeit viel schneller. Viele Imker bauen sich eine einfache Spannvorrichtung, die das Rähmchen fixiert.
Draht kann mit der Zeit locker werden. Prüfe regelmäßig die Spannung und spanne bei Bedarf nach. Besonders nach der Honigernte oder nach dem Ausschmelzen solltest du die Drähte kontrollieren.
Sicherheit beim Einlöten
Beim Einlöten mit dem Trafo solltest du einige Sicherheitsregeln beachten. Berühre nie die stromführenden Kontakte oder den erhitzten Draht. Halte den Trafo von brennbaren Materialien fern.
Lagere fertig gedrahtete Rähmchen mit Mittelwänden aufrecht in einer Zarge. So vermeidest du, dass sich die Mittelwände verformen.
Fazit: Perfekt gedrahtete Rähmchen für glückliche Bienen (und Imker)
Gut gedrahtete Rähmchen sind keine Hexerei, sondern eine Frage der richtigen Technik und Materialien. Mit Edelstahldraht, passenden Werkzeugen und etwas Übung wirst du bald wie ein Profi drahten können.
Nutze den Winter, um genügend Rähmchen für die kommende Saison vorzubereiten. Mit jedem gedrahteten Rähmchen wirst du besser und schneller.
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