
Die Asiatische Hornisse: Was Imker nach der Umstufung 2025 wissen müssen
Die Asiatische Hornisse: Was Imker nach der Umstufung 2025 wissen müssen
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist ein Thema, das viele Imker in Deutschland beschäftigt. Im März 2025 wurde ihr Status offiziell geändert. Was bedeutet das für dich als Imker? Dieser Artikel gibt dir alle wichtigen Infos.
Was ist die Asiatische Hornisse?
Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Südostasien. Sie kam 2004 durch den Handel nach Frankreich. Von dort breitete sie sich in Europa aus. In Deutschland wurde sie erstmals 2014 bei Karlsruhe entdeckt.
Diese Hornissenart stellt eine Gefahr für Honigbienen dar. Sie jagt gerne an Bienenständen und kann deinen Bienen schaden.
Die große Änderung im März 2025
Am 24. März 2025 wurde die Asiatische Hornisse in Deutschland umgestuft. Die EU-Verordnung 1143/2014 wurde von Artikel 16 auf Artikel 19 geändert. Das klingt kompliziert, ist aber wichtig für dich.
Was bedeutet die Umstufung?
Vorher galt: Die Asiatische Hornisse musste überall in Deutschland bekämpft und ausgerottet werden.
Nach der Umstufung gilt: Es gibt keine bundesweite Pflicht mehr zur Ausrottung. Stattdessen werden nun Maßnahmen zum Management der Art eingesetzt.
Warum wurde die Änderung gemacht?
Die Asiatische Hornisse hat sich in vielen Teilen Deutschlands bereits fest angesiedelt. Eine komplette Ausrottung scheint nicht mehr möglich zu sein. Daher wurde der Ansatz geändert.
Es gibt jetzt ein "Management- und Maßnahmenblatt" für ganz Deutschland. Dieses gibt Empfehlungen, wie mit der Hornisse umgegangen werden soll. Aber die einzelnen Bundesländer entscheiden selbst, welche Maßnahmen sie umsetzen.
Was bedeutet das für dich als Imker?
Die Umstufung hat wichtige Folgen für deine Imkerei:
- Du könntest weniger staatliche Hilfe bei der Entfernung von Hornissennestern bekommen
- Du musst eventuell mehr selbst beobachten, melden und schützen
- Deine Bienenvölker könnten stärker gefährdet sein, wenn die Hornisse nicht mehr so intensiv bekämpft wird
Erfahrungen aus Frankreich zeigen, dass die Asiatische Hornisse zu Verlusten bei Bienenvölkern führen kann. Das kann deine Honigernte verringern und zusätzliche Kosten verursachen.
Wer ist jetzt wofür zuständig?
Die Hauptverantwortung für die Maßnahmen liegt bei den einzelnen Bundesländern.
Das Bundesumweltministerium hat nun mehr eine koordinierende Rolle. Es gibt aber Bedenken, dass die Naturschutzbehörden nicht für wirtschaftliche Schäden an Bienenvölkern zuständig sein werden.
In jedem Bundesland gibt es andere Ansprechpartner:
- Baden-Württemberg: Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim
- Niedersachsen: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
- Hessen: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)
- Saarland: Verein Velutina Netzwerk Saar
- NRW: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV)
Was fordert der Deutsche Imkerbund?
Der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) ist besorgt über die Umstufung. Er fordert:
- Eine bundesweite Strategie statt unterschiedlicher Ansätze in jedem Bundesland
- Mehr Vorbeugung in Gebieten, wo die Hornisse noch nicht ist
- Einheitliche Schulungen zur Bekämpfung
- Bessere Information der Bevölkerung
- Einfache Meldemöglichkeiten, zum Beispiel eine App
- Einen besseren Überblick über gemeldete Fälle in ganz Deutschland
- Finanzielle Unterstützung für die Bekämpfung
- Austausch mit anderen EU-Ländern
Praktische Tipps für Imker
Nach der Umstufung kannst du selbst einiges tun, um deine Bienen zu schützen:
Beobachten und Melden
- Schau regelmäßig an deinen Bienenständen nach Asiatischen Hornissen
- Melde jede Sichtung sofort bei deiner zuständigen Behörde
- Mache wenn möglich ein Foto zur Bestätigung
Schutzmaßnahmen am Bienenstand
- Setze Absperrgitter oder "Maulkörbe" vor die Fluglöcher, die Hornissen fernhalten, aber Bienen durchlassen
- Mache die Fluglöcher im Spätsommer und Herbst kleiner
Fallen (mit Vorsicht!)
Im Umgang mit Fallen zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse musst du sehr vorsichtig sein. Der Einsatz von nicht-selektiven Fallen ist in Deutschland generell nicht erlaubt. Solche Fallen können auch die heimische Hornissenart fangen, die unter Naturschutz steht. Wenn du gegen diese Regel verstößt, drohen hohe Geldstrafen.
Es gibt zwar Forschung zu Fallen, die nur die Asiatische Hornisse fangen sollen. Aber wie gut diese wirklich funktionieren, ist noch nicht sicher.
Als Imker solltest du dich lieber auf diese Maßnahmen konzentrieren:
- Beobachte deine Bienenstände genau
- Melde jede Sichtung und jedes Nest sofort
- Setze Schutzmaßnahmen an deinen Bienenständen um
Wenn du trotzdem über Fallen nachdenkst, sprich unbedingt vorher mit der Naturschutzbehörde in deiner Region. Sie kann dir sagen, was erlaubt ist und was nicht.
Starke Bienenvölker
- Sorge für gesunde und starke Völker, die dem Druck besser standhalten
- Achte auf gute Futterversorgung
- Bekämpfe die Varroa-Milbe effektiv
Ausblick für die Zukunft
Die Umstufung der Asiatischen Hornisse ist ein großer Wandel. Der Übergang von einer Ausrottungspflicht zu einem Management auf Landesebene zeigt, dass die Hornisse sich bereits fest angesiedelt hat.
Für dich als Imker bedeutet das, dass du dich aktiv informieren und schützen musst. Halte Kontakt zu deinem lokalen Imkerverein und zu den zuständigen Behörden in deinem Bundesland.
Die Zukunft wird zeigen, wie gut die verschiedenen Management-Ansätze funktionieren. Wichtig ist, dass Imker, Behörden, Naturschutzorganisationen und Wissenschaftler gut zusammenarbeiten, um mit der Herausforderung durch die Asiatische Hornisse umzugehen.
Bleib wachsam und passe deine Imkerei an die neue Situation an!