Apidea mit einer Kelle Bienen

Königinnenzucht für Anfänger: So geht's mit Apidea-Begattungskästchen

Königinnenzucht für Anfänger: So geht's mit Apidea-Begattungskästchen

Die Königinnenzucht klingt kompliziert, ist aber mit der richtigen Anleitung auch für dich als Hobbyimker machbar! Mit dem Apidea-Begattungskästchen kannst du eigene Königinnen ziehen. 

Seit vielen Jahren nutzen Imker weltweit dieses System für gesunde und starke Bienenvölker. In diesem Artikel lernst du, wie du Schritt für Schritt deine ersten Königinnen ziehen kannst. Lies weiter, um alle Tricks für deinen Zucht-Erfolg zu erfahren!

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Apidea-Begattungskästchen?

Ein Apidea-Begattungskästchen ist ein kleines Bienenhaus aus Styropor. Es dient dazu, junge Bienenköniginnen aufzuziehen und begatten zu lassen.

Das Kästchen besteht aus einem Kastenkorpus mit guter Wärmedämmung. Es enthält drei kleine Rähmchen für den Wabenbau der Bienen.

Das Besondere: Du brauchst nur etwa 100 Gramm Bienen. Das ist ungefähr eine große Schöpfkelle voll! Mit so wenigen Bienen kannst du eine Königin großziehen.

Die wichtigsten Teile des Apidea-Kästchens

Das Kästchen hat mehrere wichtige Teile. Der Futtertrog enthält Futter für die Bienen und ist durch ein Absperrgitter abgetrennt.

Das Flugloch hat verschiedene Einstellungen. Du kannst es ganz öffnen, schließen oder so einstellen, dass nur Arbeiterinnen durchpassen.

Der Klarsichtdeckel ermöglicht dir, die Bienen zu beobachten. Durch eine Öffnung im Deckel kannst du eine Königinnenzelle oder Königin einsetzen.

Warum eignet sich das Apidea so gut für Anfänger? Es ist klein, leicht zu handhaben und braucht wenig Bienen. Perfekt für deinen ersten Versuch in der Königinnenzucht!

Vorbereitung: So machst du dein Apidea startklar

Bevor du Bienen einfüllst, muss das Kästchen richtig vorbereitet werden. Eine gute Reinigung ist der erste wichtige Schritt.

Alte Kästchen musst du gründlich reinigen. Entferne alle Wachs- und Propolisreste mit einem Stockmeißel.

Die Rähmchen brauchst du auch frisch. Schneide am besten aus Mittelwänden kleine Streifen von etwa 2 cm Breite. Diese klebst du mit etwas flüssigem Wachs in die Rähmchen.

Den Futtertrog richtig füllen

Der Futtertrog fasst etwa 500 Gramm Futterteig. Diese Menge reicht für die gesamte Begattungszeit.

Verwende nur Futterteig, niemals Flüssigfutter! Flüssigfutter lockt Räuberbienen an und bringt dein kleines Völkchen in Gefahr.

Es gibt auch spezielle Futteraufsätze, die nützlich sind, wenn du deine Königin länger im Kästchen halten möchtest.

Mit einer gründlichen Vorbereitung schaffst du die beste Grundlage für den Erfolg. Hast du alle Teile bereit für den nächsten Schritt?

Das Befüllen: So kommen die Bienen ins Kästchen

Jetzt geht es an die Befüllung mit Bienen. Die richtigen Bienen zu wählen ist wichtig für den Erfolg.

Sammle junge Bienen von Brutwaben. Junge Bienen erkennst du daran, dass sie noch nicht sammeln und auf den Brutwaben sitzen. Sie haben gut entwickelte Futtersaftdrüsen und können die Königin besser versorgen.

Achte unbedingt darauf, keine Königin aus deinem Spendervolk mit abzufegen! Auch Drohnen solltest du vermeiden, da sie nur Futter verbrauchen.

Die richtige Menge Bienen

Du brauchst etwa 100 Gramm Bienen. Das ist ungefähr ein Joghurtbecher oder eine Suppenkelle voll.

Nicht zu wenig einfüllen, sonst fehlt die Wärme im Kästchen. Aber auch nicht zu viele, sonst wird es zu heiß und die Bienen werden unruhig.

Sammle die Bienen in einem Schwarmfangkasten oder einer Schüssel. Lasse sie dann für 2-3 Stunden an einem dunklen, kühlen Ort stehen. So werden sie ruhiger und erkennen ihre Weisellosigkeit.

So füllst du die Bienen ein

Stelle das Apidea-Kästchen auf den Kopf. Öffne den Bodenschieber etwa zu zwei Dritteln.

Sprühe die gesammelten Bienen leicht mit Wasser an. Das verhindert, dass sie wegfliegen.

Fülle die Bienen durch die Öffnung ein und schließe den Bodenschieber sofort. Dann drehst du das Kästchen vorsichtig wieder um.

Am besten führst du das Befüllen abends oder früh morgens durch. Dann sind die Bienen weniger flugaktiv und ruhiger.

Hast du die Bienen richtig eingebracht? Dann fehlt nur noch die Königin für dein neues Mini-Volk!

Die Königin einsetzen: Zwei erfolgreiche Methoden

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Königin in dein Apidea-Kästchen einzusetzen. Du kannst eine schlupfreife Weiselzelle oder eine bereits geschlüpfte Jungkönigin verwenden.

Die schlupfreife Weiselzelle ist oft einfacher für Anfänger. Die Königin schlüpft direkt im Kästchen und wird meist gut angenommen.

Du setzt die Zelle etwa 1-6 Stunden nach dem Einfüllen der Bienen ein. Öffne den Klarsichtdeckel und hänge die Zelle vorsichtig in die dafür vorgesehene Aussparung in einem der Rähmchen.

Mit einer unbegatteten Königin arbeiten

Alternativ kannst du eine bereits geschlüpfte, aber noch unbegattete Königin einsetzen.

Du kannst die Königin auf zwei Arten einsetzen: Entweder gibst du sie gleich mit den Bienen zusammen in das Kästchen. Oder du wartest etwa ein paar Stunden nach dem Einfüllen der Bienen.

Egal für welche Methode du dich entscheidest: Gib deinen Bienen und der Königin Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Dieser Schritt entscheidet über Erfolg oder Misserfolg deiner Königinnenzucht!

Kellerhaft und Aufstellung: Der Weg zum Erfolg

Nach dem Befüllen und Einsetzen der Königin oder Weiselzelle kommt ein wichtiger Schritt: die Kellerhaft.

Die Bienen und die Königin müssen sich als Einheit finden. Dafür sperrst du das Kästchen für 2-3 Tage an einem dunklen, kühlen Ort ein.

Der Raum sollte absolut dunkel, kühl (nicht kalt) und ruhig sein. Stelle eine gute Belüftung sicher und besprühe die Lüftungsgitter idealerweise täglich mit frischem Wasser.

Der richtige Standort für dein Apidea

Nach der Kellerhaft stellst du das Kästchen an seinem endgültigen Platz auf. Dieser sollte sorgfältig gewählt sein.

Suche einen schattigen Platz aus. Direkte Sonneneinstrahlung führt schnell zur Überhitzung des kleinen Völkchens.

Der Standort sollte auch vor starkem Regen und Wind geschützt sein. Ein gewisser Abstand zu starken Wirtschaftsvölkern verhindert Räuberei.

Öffne das Flugloch am besten abends oder früh morgens. So können sich die Bienen in Ruhe orientieren.

Die ersten Kontrollen

Etwa 3-5 Tage nach dem Aufstellen kontrollierst du, ob die Königin geschlüpft ist. Dies kannst du oft durch den Klarsichtdeckel erkennen.

Die entscheidende Kontrolle auf Begattungserfolg machst du etwa 10-14 Tage nach dem Schlupf. Suche vorsichtig nach Eiern auf den Waben.

Findest du Eier? Herzlichen Glückwunsch! Deine Königin wurde erfolgreich begattet und hat mit dem Eierlegen begonnen.

Die Kellerhaft und richtige Aufstellung sind Schlüsselfaktoren für deinen Erfolg. Hast du alles richtig gemacht?

Häufige Probleme und ihre Lösungen

Auch mit bester Vorbereitung können Probleme auftreten. Keine Sorge, die meisten lassen sich leicht lösen!

Ein häufiges Problem: Die Bienen ziehen aus dem Kästchen aus. Ursachen sind meist eine zu kurze Kellerhaft oder Störungen am Standort.

Die Lösung: Halte die Kellerhaft unbedingt 2-3 Tage ein. Nach erfolgreicher Begattung kannst du das Fluglochgitter anbringen, damit die Königin nicht mehr ausfliegen kann.

Schutz vor Räuberei und Schädlingen

Kleine Begattungsvölkchen sind leichte Beute für Räuberbienen. Halte das Flugloch immer klein und verwende nur Futterteig, niemals Flüssigfutter.

Gegen Ameisen hilft es, die Kästchen nicht direkt auf den Boden zu stellen. Stelle sie auf Gestelle mit Ameisensperren an den Füßen.

Mäuse und Wachsmotten können ebenfalls Probleme bereiten. Lagere leere Kästchen im Winter mäusesicher und halte die Rähmchen sauber und trocken.

Zeitplanung für deine Königinnenzucht

  • Tag 0: Kästchen vorbereiten, Bienen einfüllen, Königin/Zelle zusetzen
  • Tag 0-3: Kellerhaft durchführen
  • Tag 3: Kästchen am Begattungsstand aufstellen
  • Tag 4-5: Schlupfkontrolle (bei Weiselzelle)
  • Tag 14-19: Kontrolle auf Eilage

Mit etwas Übung wirst du immer erfolgreicher in der Königinnenzucht. Die kleinen Probleme unterwegs gehören zum Lernprozess!

Fazit: Starte jetzt mit deiner eigenen Königinnenzucht!

Die Königinnenzucht mit dem Apidea-Begattungskästchen ist auch für dich als Anfänger machbar.

Achte besonders auf die gründliche Vorbereitung, die richtige Bienenmenge und die wichtige Kellerhaft. Diese drei Punkte entscheiden über deinen Erfolg.

Beginne am besten im Frühjahr mit deinem ersten Versuch. So hast du genug Zeit, Erfahrungen zu sammeln und mehrere Königinnen zu ziehen.

Bist du bereit für deine erste eigene Königin? Dann besorge dir jetzt dein Apidea-Begattungskästchen und starte in die spannende Welt der Königinnenzucht!

Hast du noch Fragen zur Königinnenzucht? Schreibe uns einen Kommentar oder kontaktiere uns direkt. Wir bei Imkado helfen dir gerne weiter und wünschen dir viel Erfolg bei deinen ersten Zuchtversuchen!