Ameisen am Bienenstock: Einfache Schutzmaßnahmen (die sofort helfen!)

Ameisen am Bienenstock: Einfache Schutzmaßnahmen (die sofort helfen!)

Ameisen am Bienenstock können zur echten Plage werden! Sie stören die Bienen und nisten sich manchmal sogar in der Beute ein. Viele Imker greifen dann zu chemischen Mitteln, die aber schädlich für Bienen sein können. Erfahrene Imker wissen: Es gibt einfache und bienenfreundliche Methoden, um Ameisen fernzuhalten.

Mit diesen 7 einfachen Schutzmaßnahmen kannst du deine Bienenvölker sofort vor ungebetenen Ameisengästen schützen. Lies weiter, um zu erfahren, wie du ohne Chemie auskommst!

Inhaltsverzeichnis

Warum Ameisen Bienenstöcke besuchen

Ameisen sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie helfen sogar in der Natur, indem sie den Boden lockern und tote Insekten entfernen. Doch warum kommen sie überhaupt zu deinen Bienenvölkern?

Nahrungssuche

Für Ameisen ist ein Bienenstock wie ein großer Supermarkt. Hier finden sie alles, was sie lieben: süßen Honig, nahrhaften Pollen und manchmal auch tote Bienen vor dem Flugloch. Besonders im Frühjahr, wenn die Ameisen aus der Winterruhe erwachen, haben sie großen Hunger.

Warmes Zuhause

In Bienenstöcken ist es schön warm. Ameisen nutzen diese Wärme gerne für ihre Brut. Sie siedeln sich gern in Zwischenräumen, unter dem Deckel oder in der Dämmung an. Bei Styroporbeuten nagen sie sogar Gänge in das Material.

Welche Schäden können entstehen?

Kleine Ameisengruppen richten meist keinen großen Schaden an. Gesunde, starke Bienenvölker können sich gut gegen sie wehren. Doch wenn viele Ameisen kommen, können sie:

  • Honig und Winterfutter stehlen
  • Die Bienen stressen und unruhig machen
  • Schwache Völker ausrauben
  • Das Beutenmaterial beschädigen (besonders bei Styropor)

Am gefährlichsten sind die sogenannten Holzameisen (z.B. Lasius brunneus), die direkt im Holz nisten und dadurch sogar tragende Teile von Bienenhäusern schädigen können. Wie kannst du deine Bienen also am besten schützen?

Mechanische Barrieren: So bleiben Ameisen draußen

Die einfachste Methode, Ameisen fernzuhalten, sind mechanische Barrieren. Diese hindern die Krabbeltiere daran, überhaupt erst zum Bienenstock zu gelangen. Hier sind die besten Optionen:

Leimringe – effektiv und bienenfreundlich

Leimringe sind eine der beliebtesten Methoden. Du kannst sie fertig kaufen oder selbst machen. Der Leim enthält keine Insektizide, sondern wirkt nur durch seine klebrige Beschaffenheit.

So wendest du Leimringe richtig an:

  1. Stelle deine Bienenbeuten auf einen Beutenständer mit vier Füßen
  2. Reinige den Ständerfuß von Schmutz und losen Teilen
  3. Wickle ein Leimband um den Fuß

Das Tolle: Ameisen bleiben nicht einmal kleben. Sie erkennen die Gefahr und kehren einfach um! Die Bienen kommen mit dem Leim gar nicht in Kontakt, da sie fliegen. Aber Achtung: Kontrolliere regelmäßig, ob Blätter oder Äste eine Brücke über den Leimring bilden.

Öl- oder Wassergräben

Eine weitere bewährte Methode sind kleine Behälter mit Wasser oder Öl, in die du die Beutenständerfüße stellst. Die Ameisen können die Flüssigkeit nicht überqueren.

Bei Wassergräben musst du allerdings häufig nachfüllen, weil das Wasser verdunstet. Ölgräben halten länger, können aber bei Verschütten die Umwelt belasten. Wasser ist daher besser, auch wenn es mehr Pflege braucht.

Fett- oder Vaseline-Barrieren

Du kannst auch eine klebrige oder glatte Substanz direkt auf die Ständerfüße auftragen. Beliebte Mittel sind:

  • Technische Fette oder Vaseline
  • Pflanzliches Öl (bringe es auf einem saugfähigen Papier auf)
  • Wollfett (Lanolin)

Solche Barrieren sind schnell angebracht, verschmutzen aber leicht durch Staub oder Pollen. Du musst sie daher öfter erneuern. Welche mechanische Barriere ist für deinen Bienenstand am besten geeignet?

Standortpflege: Die Umgebung ameisenfrei halten

Die beste Methode gegen Ameisen ist, sie gar nicht erst anzulocken. Mit einfacher Standortpflege schaffst du bereits gute Voraussetzungen.

Sauberkeit am Bienenstand

Verschüttetes Zuckerwasser oder Honig lockt Ameisen magisch an. Reinige daher nach dem Füttern alle Spuren. Sammle auch tote Bienen vor dem Flugloch regelmäßig auf, denn auch diese ziehen Ameisen an.

Keine Ameisenbrücken

Ameisen sind clever! Sie nutzen jede Möglichkeit, um Barrieren zu umgehen. Achte daher auf:

  • Hohes Gras und Unkraut rund um die Beuten (regelmäßig mähen)
  • Überhängende Äste von Büschen oder Bäumen (zurückschneiden)
  • Werkzeug oder andere Gegenstände, die an der Beute lehnen (nichts anlehnen!)

Ein gut gepflegter Standort bedeutet weniger Ameisenstress. Wie sieht es an deinem Bienenstand aus? Gibt es vielleicht unbemerkte "Brücken", über die Ameisen zu deinen Bienen gelangen?

Was nicht hilft: Mythen zur Ameisenabwehr

Im Internet findest du viele Tipps gegen Ameisen. Nicht alle funktionieren wirklich. Hier erfährst du, welche Methoden Zeitverschwendung sind.

Stark riechende Kräuter und Öle

Lavendel, Minze oder Zitrone sollen angeblich Ameisen vertreiben. Tatsächlich können starke Gerüche Ameisen kurz irritieren. Doch sie gewöhnen sich schnell daran oder finden einfach einen Weg drumherum.

Kreide, Zimt und andere Hausmittel

Kreidestriche, Zimmtpulver oder Kupfermünzen auf Ameisenwegen helfen meist nur sehr kurz. Die Wirkung lässt schnell nach, und die Ameisen kommen zurück.

Backpulver-Zucker-Mischungen

WICHTIG: Finger weg von Ködern mit Zucker! Diese können zwar Ameisen töten, locken aber auch Bienen an und können diese ebenfalls schädigen. Solche Mittel gehören niemals an den Bienenstand.

Anstatt Zeit mit unwirksamen Hausmitteln zu verschwenden, setze lieber auf die bewährten mechanischen Barrieren. Sie schützen zuverlässig und sind gleichzeitig bienenfreundlich. Hast du schon einmal unwirksame Methoden ausprobiert?

Hilfe! Ameisen haben sich in der Beute eingenistet

Manchmal entdeckst du ein Ameisennest direkt in deiner Bienenbeute. Das erfordert schnelles Handeln.

Erkennen eines Ameisennests

Ameisen nisten gerne an warmen Stellen im Bienenstock:

  • Zwischen Innendeckel und Außendeckel
  • In der Dämmung
  • In Zwischenräumen

Du erkennst das Nest an weißen Kokons (Ameisenpuppen) und vielen Ameisen, die nicht nur nach Nahrung suchen, sondern ständig ein- und ausgehen.

Besonders gefährdet: Styroporbeuten

Beuten aus Styropor sind bei Ameisen besonders beliebt. Das Material ist weich, und sie können leicht Gänge hineinfressen. Dadurch wird die Isolierung beschädigt.

So wirst du das Nest wieder los

Verwende NIE chemische Mittel direkt an der Beute! Das könnte die Bienen vergiften oder den Honig belasten. Stattdessen:

  1. Kehre sichtbare Ameisen, Larven und Puppen vorsichtig ab
  2. Bei Nestern unter dem Deckel: Hebe diesen mehrmals täglich an und störe die Ameisen, damit sie wegziehen
  3. Bei stark befallenen Teilen: Tausche diese aus

Nachdem du die Ameisen entfernt hast, bringe sofort wirksame Barrieren an den Beutenfüßen an, damit sie nicht zurückkehren.

Deine Checkliste für den ameisensicheren Bienenstand

Mit dieser Checkliste hast du alle wichtigen Maßnahmen auf einen Blick. So kannst du sicherstellen, dass du nichts vergisst.

Saisonale Ameisenabwehr

Im Frühjahr ist der Ameisendruck am höchsten. Die Tiere sind hungrig nach der Winterruhe und suchen verstärkt nach Nahrung. Bringe daher bereits im März/April deine Schutzmaßnahmen an.

Die 6 wichtigsten Schutzmaßnahmen

  1. Beutenstandort sauber halten, keine Futterreste oder tote Bienen liegen lassen
  2. Gras und Pflanzen rund um die Beuten kurz halten
  3. Leimringe auf Schutzband an den Beutenfüßen anbringen
  4. Alternativ: Öl- oder Wassergräben unter die Beutenfüße stellen
  5. Regelmäßig alle Barrieren auf Brückenbildung kontrollieren
  6. Nichts an die Beuten lehnen, was als Kletterbrücke dienen könnte

Mit diesen einfachen Maßnahmen hältst du Ameisen wirksam fern, ohne deinen Bienen oder der Umwelt zu schaden. Und wenn doch einmal Ameisen eindringen, weißt du jetzt, wie du sie wieder los wirst!

Hier findest du detaillierte Informationen zu Raupen- und Ameisenleimringen und ihre richtige Anwendung

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