Rähmchen für Imker: So findest du das perfekte System für deine Bienen

Rähmchen für Imker: So findest du das perfekte System für deine Bienen

Rähmchen für Imker: So findest du das perfekte System für deine Bienen

Das Rähmchen ist das Herzstück deiner Imkerei – doch welches System ist das richtige für dich? Die Wahl des Rähmchens entscheidet über Jahre hinweg, wie schwer deine Arbeit wird und wie gut deine Bienen gedeihen.

Erfahrene Imker wissen: Diese Entscheidung legst du einmal fest und lebst dann jahrelang damit. In diesem Ratgeber erfährst du alles über Oberträger, Seitenteile, Maße und Drahtung – einfach erklärt und praxisnah.

Lies weiter, um herauszufinden, welches Rähmchen-System perfekt zu dir und deinen Bienen passt.

Inhaltsverzeichnis

Warum Rähmchen so wichtig sind

Ohne Rähmchen gäbe es keine moderne Imkerei. Früher mussten Imker die Waben zerstören, um an den Honig zu kommen. Das Rähmchen machte Schluss damit: Jetzt können wir einzelne Waben herausnehmen, kontrollieren und wieder einsetzen.

Das Rähmchen ist ein einfacher Holzrahmen mit vier Teilen: Oberträger, zwei Seitenteile und Unterträger. In diesen Rahmen kommt eine Mittelwand aus Bienenwachs. Die Bienen bauen dann ihre perfekten sechseckigen Zellen darauf und füllen sie mit Honig oder Brut.

Warum ist das so genial? Die Bienen sparen Energie, weil sie nicht ständig neue Waben bauen müssen. Du kannst deine Völker besser kontrollieren und den Honig viel einfacher ernten. Die schweren Honigwaben brechen auch nicht mehr beim Schleudern.

Welches Rähmchen passt aber zu deiner Imkerei?

Der Oberträger: Normal oder modifiziert?

Der Oberträger ist die obere Leiste des Rähmchens. An ihm hängt das ganze Gewicht der Wabe – das können mehrere Kilogramm sein. Du hast zwei Möglichkeiten: normal oder modifiziert.

Der normale Oberträger

Der normale Oberträger ist dünn und einfach gebaut. Er hat meist 8 bis 10 Millimeter Dicke – genauso wie die anderen Holzteile. Das macht ihn günstig in der Anschaffung.

Der Nachteil: Die Bienen bauen gerne zwischen den Zargen wilde Wachsbrücken. Diese verkleben deine Beuten so fest, dass du viel Kraft zum Öffnen brauchst.

Der modifizierte Oberträger

Der modifizierte Oberträger ist dicker und breiter – etwa 19 Millimeter dick und 27 Millimeter breit. An der Unterseite hat er oft eine eingefräste Nut für die Mittelwand.

Der große Vorteil: Die Bienen bauen viel weniger Wildbau zwischen den Zargen. Das Trennen der Beuten wird leichter. Du sparst Kraft und störst die Bienen weniger. Außerdem ist das Rähmchen stabiler und hält länger.

Die etwas höheren Kosten lohnen sich fast immer – besonders für Anfänger.

Seitenteile: Hoffmann oder gerade?

Die Seitenteile bestimmen den Abstand zwischen den Waben. Dieser Abstand ist entscheidend: 35 Millimeter von Wabenmitte zu Wabenmitte müssen es sein. Sonst bauen die Bienen wild durcheinander.

Hoffmann-Seitenteile

Bei Hoffmann-Seitenteilen ist oben eine Verdickung eingebaut. Die Rähmchen stehen automatisch im richtigen Abstand, wenn du sie zusammenschiebst.

Vorteile: Einfach und günstig. Die Rähmchen sitzen beim Transport bombenfest. Du kannst sie als ganzen Block verschieben.

Nachteile: Die Bienen verkleben die breiten Kontaktflächen mit Propolis. Das macht das Herausziehen schwerer. Beim Zusammenschieben kannst du leichter Bienen quetschen.

Gerade Seitenteile

Gerade Seitenteile brauchen separate Abstandshalter. Das können Pilzkopfnägel, Plastikröllchen oder Metallrechen sein.

Vorteile: Viel weniger Propolis-Verklebung. Die Rähmchen lassen sich leichter einzeln ziehen. Geringere Gefahr, Bienen zu quetschen.

Nachteile: Zusätzliche Kosten und Arbeit für die Abstandshalter. Beim Transport können die Waben pendeln.

Welches System bevorzugst du: robust und einfach oder sanft zur Biene?

Die wichtigsten Rähmchen-Maße

Das Rähmchen-Maß ist die wichtigste Entscheidung überhaupt. Es legt dein ganzes Beutensystem fest – und damit deine Arbeitsweise für Jahre.

Hinweis: Alle im folgenden angegebenen Rähmchenbreiten sind ohne die Ohren gemessen.

Deutsch Normalmaß (DNM)

DNM ist besonders in Nord- und Mitteldeutschland verbreitet. Das Rähmchen ist 370 Millimeter breit und 223 Millimeter hoch. Die einzelnen Waben sind leicht zu heben, aber du brauchst oft zwei Zargen für den Brutraum.

Zander

Zander dominiert in Süddeutschland und Österreich. Mit 420 Millimeter Breite und 220 Millimeter Höhe ist es breiter als DNM. Auch hier arbeitet man meist mit geteiltem Brutraum.

Dadant US

Dadant US mögen besonders Berufsimker. Die Brutraumrähmchen sind riesig (448 x 285 Millimeter) und man arbeitet mit nur einer Brutraumzarge. Das kommt dem natürlichen Brutnest näher. Die Honigräume sind dafür flacher und leichter.

Als Anfänger solltest du das Maß wählen, das in deiner Region Standard ist. Dann findest du leichter Hilfe, kannst Material tauschen und Völker kaufen. Wenn du Bienen auf dem Dadant US Maß bekommen kannst, dann empfehlen wir dir den Einstieg mit Dadant.

Drahtung: Quer oder hoch?

Die Drahtung ist das unsichtbare Skelett deines Rähmchens. Sie hält die weiche Mittelwand stabil, damit nichts durchhängt oder in der Schleuder reißt.

Verwende nur Edelstahldraht mit 0,4 bis 0,5 Millimeter Dicke. Verzinkter Draht kann rosten und den Honig verderben. In die Löcher der Seitenteile gehören kleine Ösen aus Messing oder Edelstahl.

Waagerechte Drahtung

Der Draht läuft horizontal zwischen den Seitenteilen. Das ist in Deutschland die Standard-Methode. Die Seitenteile bleiben gerade, der Oberträger lässt sich leicht reinigen. Diese Drahtung hält jahrzehntelang.

Senkrechte Drahtung

Der Draht läuft vertikal zwischen Ober- und Unterträger. Das sieht erstmal stabil aus. Aber Vorsicht: Über die Zeit biegen sich Ober- und Unterträger in der Mitte nach innen – der sogenannte "Bananeneffekt".

Diese Verformung zerstört den wichtigen Bee Space. Die Bienen bauen dann wild durcheinander. Außerdem beschädigst du beim Reinigen oft den Draht im Oberträger.

Die waagerechte Drahtung ist klar die bessere Wahl für langlebige Rähmchen.

Fazit und Kaufempfehlung

Die perfekte Rähmchen-Wahl gibt es nicht – aber die richtige für dich schon. Hier sind unsere Empfehlungen: Nimm den modifizierten Oberträger. Die Arbeitserleichterung ist das Geld wert.

Bei den Seitenteilen entscheidet deine Arbeitsweise: Hoffmann für einfache Handhabung und Transport, gerade Seiten für sanftes Arbeiten am Volk. Beim Maß orientiere dich an deiner Region – das erleichtert dir den Einstieg enorm.

Die waagerechte Drahtung ist ein Muss für stabile, langlebige Rähmchen. Bleibe deinem gewählten System treu – ein Mischmasch verschiedener Maße macht nur Ärger.

Bevor du kaufst, besuche deinen örtlichen Imkerverein. Lass dir dort die verschiedenen Systeme zeigen und hebe mal eine volle Honigzarge. Das hilft dir mehr als jeder Ratgeber.

Bei Imkado findest du hochwertige Rähmchen aller gängigen Systeme – von DNM bis Dadant, von Hoffmann bis gerade Seiten. Stöbere durch unser Sortiment und starte mit dem perfekten Rähmchen in deine Imker-Laufbahn!