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Honig cremig rühren: Welche Möglichkeiten gibt es?

Honig cremig rühren: Welche Möglichkeiten gibt es?

Möchtest du deinen Honig richtig cremig bekommen, damit er auf dem Brot nicht tropft und schön streichfähig bleibt?

In diesem Artikel zeigen wir dir verschiedene Wege, wie du aus deinem flüssigen Honig einen leckeren Cremehonig zaubern kannst - von einfachen Handrührern bis zu professionellen Geräten für größere Imkereien.

Warum solltest du deinen Honig cremig rühren?

Frisch geschleuderter Honig ist zunächst flüssig. Mit der Zeit kristallisiert er jedoch aus und wird fest. Das Problem: Ohne dein Zutun entstehen dabei oft grobe Zuckerkristalle. Der Honig wird hart und krümelig. Durch regelmäßiges, kontrolliertes Rühren kannst du diese Kristallbildung steuern. Du bekommst einen cremigen, streichfähigen Honig, der nicht vom Brot tropft und sich butterweich genießen lässt. Dieses natürliche Auskristallisieren von Honig ist übrigens kein Qualitätsmangel, sondern völlig normal.

Der "Auf und Ab" - ideal für Einsteiger und kleine Honigmengen

Wenn du gerade erst mit der Imkerei begonnen hast oder nur wenige Bienenvölker besitzt, ist der "Auf und Ab" Rührer perfekt für dich. Dieses einfache Handgerät besteht aus einem etwa 65 cm langen Edelstahlstab mit einem Rührteller und einem Haltegriff.

So nutzt du den "Auf und Ab" richtig:

  1. Stelle sicher, dass dein Honig noch flüssig ist oder keine groben Kristalle enthält

  2. Bewege den Rührer in einer gleichmäßigen Auf-und-ab-Bewegung

  3. Führe den Rührteller außen im Eimer nach unten, dann zur Mitte und von dort wieder nach oben

  4. Wichtig: Halte den Rührteller immer unter der Honigoberfläche, um keine Luftblasen einzuarbeiten

  5. Halte einen Mindestabstand von 5 cm zum Eimerrand ein, um Beschädigungen zu vermeiden

  6. Rühre etwa zweimal täglich für jeweils 10-15 Minuten

  7. Schäume vor jedem Rühren aufgestiegene Luftbläschen ab

Je nach Honigsorte entsteht nach 3-7 Tagen ein schön feiner, cremiger Honig. Der große Vorteil: Der "Auf und Ab" ist einfach zu bedienen, braucht kaum Lagerplatz, kommt ohne Strom aus und ist günstig in der Anschaffung. Ein echter Tipp für Anfänger!

Der Rapido - wenn's etwas mehr sein darf

Der Rapido ist ein Rührer, den du in eine Bohrmaschine einspannst. Anders als andere Modelle hat er keine Schnecke, sondern einen Edelstahlring mit kleinen Zähnen, der auch festeren Honig gut bearbeiten kann. Durch die enormen Scherkräfte werden grobe Kristalle in feine, kugelige Strukturen verwandelt.

Zwei Möglichkeiten mit dem Rapido:

  • Variante 1: Honig im Wärmeschrank auf etwa 35-40°C verflüssigen, abschäumen und dann mit dem Rapido cremig rühren. Dabei nur wenige Minuten kräftig rühren - oft reicht schon ein einmaliger Rührvorgang.

  • Variante 2: Bei Honig ohne grobe Kristalle (wie Rapshonig) kannst du direkt mit dem Rapido rühren. Je nach Härte den Honig leicht auf etwa 30°C erwärmen, dann 2-3 Minuten rühren, einen Tag stehen lassen und abfüllen.

Der Rapido kostet als Original etwa 90 Euro, funktionsgleiche Nachbauten gibt es schon für die Hälfte. Ein großer Vorteil: Der Rührvorgang geht sehr schnell und du brauchst nur wenige Minuten Zeit. Durch die spezielle Konstruktion wird auch kaum Luft eingerührt.

Der Doppelflügelrührer - für mittlere Mengen

Der Doppelflügelrührer hat - wie der Name schon sagt - zwei gegenüberliegende Rührflügel aus Edelstahl. Diese erzeugen im Honig einen gegenläufigen Sog, sodass sich der Honig im ganzen Eimer bewegt und besonders homogen gerührt wird.

Das Tolle: Der Rührer muss kaum bewegt werden! Achte beim Kauf darauf, dass die Flügel keine scharfen Kanten haben, die Kunststoffteilchen vom Eimer abschaben könnten. Zum Antrieb brauchst du eine leistungsstarke Bohrmaschine (mind. 1000 Watt) oder einen Mörtelrührer. Der Flügeldurchmesser beträgt typischerweise etwa 100 mm bei einer Schaftlänge von 50-60 cm.

Professionelle Rührwerke - für große Imkereien

Wenn du viele Bienenvölker betreust und große Honigmengen verarbeitest, lohnt sich vielleicht die Anschaffung eines Rührwerks. Diese automatischen Geräte bestehen aus einem zylinderförmigen Tank mit Rührflügeln und einem Motor. Sie gibt es in verschiedenen Größen von 50 kg bis zu mehreren Hundert Kilogramm Fassungsvermögen.

Der große Vorteil: Das Rührwerk arbeitet vollautomatisch mit einer programmierbaren Zeitschaltuhr. Du musst den Honig nicht per Hand rühren. Die Geräte rühren in programmierten Intervallen (z.B. alle acht Stunden für einige Minuten) und verteilen so die Kristallisationskeime gleichmäßig im Honig.

Professionelle Rührwerke sind meist aus Edelstahl gefertigt, lebensmittelecht und leicht zu reinigen. Viele Modelle sind doppelwandig ausgeführt, sodass eine Temperaturkontrolle während des Rührens möglich ist - ideal für eine gleichbleibende Qualität.

Rührwerke kosten je nach Größe und Ausstattung ab 1000 Euro aufwärts. Eine Investition, die sich aber ab einer bestimmten Größe der Imkerei durchaus lohnen kann, weil du viel Zeit sparst und gleichbleibend gute Qualität produzierst.

Die Honigimpfung - ein hilfreicher Trick

Eine bewährte Methode, um den Kristallisationsprozess zu beschleunigen und zu steuern, ist die sogenannte "Impfung". Dabei mischst du deinen frisch geschleuderten, flüssigen Honig mit etwa 10% bereits cremig gerührtem Honig. Diese Impfkristalle dienen als Startpunkt für die Kristallisation.

Die Impfmethode ist besonders effektiv bei Sommerblütenhonig, der normalerweise erst nach vielen Wochen kristallisieren würde. Nach dem Impfen musst du den Honig trotzdem regelmäßig rühren, aber der Prozess verläuft deutlich schneller und gleichmäßiger.

Wichtige Tipps zum cremig Rühren - für optimale Ergebnisse

  • Die optimale Temperatur für das Rühren liegt zwischen 14 und 16°C - bei höheren Temperaturen wird die Kristallbildung verzögert

  • Beginne mit dem Rühren, sobald der Honig trübe wird und erste Kristalle sichtbar sind

  • Honig vor dem Rühren immer abschäumen, um Luftbläschen zu entfernen

  • Beim Rühren darauf achten, nicht zu viel Luft einzuarbeiten

  • Prüfe die Konsistenz etwa alle 8 Stunden und rühre nach, wenn der Honig dicker wird

  • Rühre langsam beginnend und steigere dann die Geschwindigkeit

  • Fertig gerührter Honig zeigt einen schönen Perlmuttglanz

  • Fülle den Honig ab, sobald er cremig ist, aber noch gerade fließt

Fazit: Cremiger Honig für zufriedene Kunden

Honig cremig zu rühren ist eine Kunst, die du mit dem richtigen Werkzeug und etwas Übung schnell meistern kannst. Für Anfänger und Hobbyimker reicht oft schon der einfache "Auf und Ab" oder ein Rapido-Rührer. Mit wachsender Erfahrung und Bienenzahl kannst du in leistungsfähigere Geräte investieren.

Das Wichtigste: Achte auf die richtige Temperatur zwischen 14-16°C und rühre regelmäßig, aber nicht zu lange. So bekommst du einen wunderbar cremigen Honig, der deine Kunden begeistern wird und sich hervorragend als Frühstücksaufstrich eignet.